Es ist ein spezieller Protest, für den sich 23 Parlamentarierinnen und Parlamentarier, so genannte Synodale, entschieden haben: In einem «Memorandum» halten sie fest, dass die Wahl der umstrittenen Pfarrerin Christine Dietrich in den Kirchenrat bei ihnen ein «starkes, bleibendes Unbehagen» zurücklasse. Nach ihrer Wahl zur Kirchenrätin deckte die Zeitung bz auf, dass Dietrich früher in einem Blog mitschrieb, in dem sich auch Rechtsextreme getummelt und «gegen die Islamisierung Europas» gehetzt hätten.
In Ihrem Protest-Memorandum halten die Synodalen fest:
- Dietrich habe nicht aus Einsicht, sondern erst auf Druck aufgehört sich in diesem Blog zu äussern. Einem Blog, in dem Minderheiten diffamiert und gegen diese auch gehetzt werde.
- Der Ruf der Kirche sei damit geschädigt worden sei.
- Auch in einer internen Aussprache mit den Mitgliedern der Synode habe die Pfarrerin und Kirchenrätin die Bedenken nicht zerstreuen können.
- Viele Synodale hätten bei der Wahl von Dietrich als Kirchenrätin nichts von ihrer Vorgeschichte gewusst.
Im Umfeld der reformierten Kirche geht man davon aus, dass von der Synode noch nie ein solches Memorandum eingereicht wurde. Es ist denn auch in der Geschäftsordnung gar nicht vorgesehen. Deshalb fand auch keine Diskussion statt.