In fast allen anderen Kantonen der Schweiz bekommt man Anfang des Jahres eine provisorische Steuerrechnung für das laufende Jahr. Nur in Basel gilt ein anderes System: Dort werden die Steuern erst im folgenden Jahr eingefordert. Diese Praxis könne zu Steuerschulden führen sagt der grüne Grossrat Jürg Stöcklin, der einen Vorstoss zur Änderung der Steuerpraxis eingereicht hat. Konkret fordert er, dass die Kantonssteuern auch in Basel-Stadt für das laufende Jahr eingefordert werden.
Zeitpunkt für Vorstoss kein Zufall
Erst vor einigen Wochen hat der Grosse Rat in Basel darüber diskutiert, ob in Zukunft die Steuern direkt vom Lohn abgezogen werden sollen, um zu verhindern, dass Leute ihre Steuern nicht zahlen. Dies wurde vom Parlament jedoch knapp abgelehnt. Mit dem nun geforderten Systemwechsel könnte man aber auch einen Beitrag dazu leisten, Steuerschulden zu verhindern, glaubt Jürg Stöcklin.
Die Chancen, dass der Vorschlag für die Anpassung des Zeitpunktes der Steuerrechnung angenommen wird, stehen gut. Der Vorstoss wurde von den Parteipräsidenten von SP, CVP, FDP und LDP unterstützt. Von der SVP hat der Präsident der Finanzkommission, Patrick Hafner, den Vorstoss unterschrieben.