Aufgewachsen in einer kurdischen Bauernfamilie, kam Nusret Topyürek als Jugendlicher in die Schweiz. In der Gastronomie, auf der Baustelle, aber auch bei der SBB hat er Anstellungen gefunden. Diese haben ihn geprägt, sagt der heute 45-Jährige.
Als er in die Schweiz gekommen sei, habe er tatsächlich nur Bahnhof verstanden. «Bahnhof» war das einzige Wort, das man ihm beigebracht hat. «Ich musste lernen, mich durchzusetzen. Das habe ich getan, nach einigen Monaten konnte ich ziemlich gut Deutsch.
Auch wenn er inzwischen ein eigenes Café führt, er fühle sich nach wie vor mehr als Arbeitnehmer, denn als Arbeitgeber. Und der Tag der Arbeit bedeutet ihm viel: «Die Arbeiterklasse hat viel erreicht, weil sie immer wieder auf die Strasse gegangen ist.» Gewerkschaften und Gesamtarbeitsverträge beispielsweise seien auf diese Weise entstanden.
Kochen für die Teilnehmer
An der heutigen Feier zum Tag der Arbeit in Chur kocht er für die Teilnehmer, wie schon seit einigen Jahren. Auch wenn der 1. Mai inzwischen auch zu einem Geschäft geworden sei, wichtig sei er ihm nach wie vor: «Ich bin gerne Teil des Ganzen.»