«Hallelujah» klingt es mehrstimmig aus einem alten Haus im Kleinbasel. In diesem Privathaus ist das Organisationskomitee von «Taizé Basel» seit bald drei Monaten am Vorbereiten des christlichen Mega-Events. Bevor sich die rund zwanzig Personen am Morgen früh ans Organisieren machen, treffen sie sich zum gemeinsamen Morgengebet und singen die charakteristischen Taizé-Lieder.
Die grösste Sorge der Organisatoren rund um Père Richard, einem Bruder der Communauté von Taizé, ist im Moment der Mangel an Schlafplätzen. «Uns fehlen noch 5'000 Privatunterkünfte», sagt der gebürtige Berner Père Richard, der seit 1978 in Taizé lebt. Die Organisatoren möchten möglichst viele der Jugendlichen aus ganz Europa bei Familien unterbringen und nicht in Turnhallen. Die Gäste seien anspruchslos, sagt Anneke Gerken, freiwillige Mitarbeiterin aus der Nähe von Hamburg: «Wir brauchen nur zwei Quadratmeter pro Gast. Es gibt immer noch viele, die Jugendliche in Betten aufnehmen. Aber wir fordern sie auf, dass die Jugendlichen ja auf dem Boden schlafen können.»
Stärkung nach innen
Basel beherbergt das vierzigste Europäische Jugendtreffen. Es wird getragen von allen christlichen Kirchen der Region, egal ob katholisch, evangelikal oder reformiert. Es sei keine PR-Massnahme der Kirchen gegen den Mitgliederschwund, versichert der Basler Münsterpfarrer Lukas Kundert: «Ich erwarte eher eine Stärkung nach innen. Aber von aussen wird man sehen, dass sich junge Menschen zum Christentum bekennen.»
Die meisten der 20'000 Jugendlichen werden am 28. Dezember anreisen. Die SBB setzen 84 Sonderzüge ein, die französischen Staatsbahnen 18. Und allein im Joggeli werden am 28. Dezember 270 Busse aus Polen, der Ukraine und Weissrussland ankommen. Die Jugendlichen werden dann auf Gastfamilien rund um Basel verteilt, nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Elsass und in Südbaden. Insgesamt beteiligen sich 120 Gemeinden.
Jeweils am Abend werden sich die Jugendlichen in Basel zum gemeinsamen Essen, Beten und Singen treffen. Da sich mehr Jugendliche angemeldet haben als ursprünglich erwartet, findet das Abendgebet nicht nur in der St. Jakobshalle und der St. Jakob-Arena, sondern neu auch im Basler Münster statt.