Solothurner Sport-Talente können die Sportklasse an der Kanti in der Kantonshauptstadt besuchen. Oder sie können eine Lehre absolvieren, bei der sie mehr Zeit fürs Training erhalten. Sportler aus rund 15 verschiedenen Disziplinen werden so gefördert. Neu dabei sind nun Triathletinnen und Triathleten.
Zehn bis fünfzehn Triathleten sollen auf eine Laufbahn im Spitzensport vorbereitet werden, so das Ziel von Max Studer. Der Präsident des «Triathlon und Duathlon Leistungszentrum Solothurn» hat das Projekt am Freitag vorgestellt.
Prominente Unterstützung erhielt Präsident Max Studer am Freitag durch die beiden Spitzen-Triathletinnen Daniela Ryf und Nicola Spirig. Triathlon sei im Trend – auch bei den Jungen, so Studer. Mit ein Grund dafür seien auch die Erfolge der Solothurnerin Daniela Ryf.
Solothurn als Vorbild
Mittelpunkt der Ausbildung bildet das Sportzentrum Zuchwil mit seinem Hallen- und Freibad für das Schwimmtraining. Hinter der Idee stehen der nationale Verband Swiss Triathlon, mehrere Triathlon-Klubs aus dem Mittelland und weitere Organisationen.
Ganz neu sei das Angebot nicht, erklärt Studer. Bisher seien aber nur wenige Triathleten in den Genuss gekommen. Durch die Unterstützung von Verband und Vereinen sollen es nun mehr sein.
Das Solothurner Leistungszentrum ist das erste regionale Zentrum im Triathlon. In Wallisellen betreibt Swiss Triathlon ein nationales Zentrum, allerdings für ältere Athleten. Max Studer erhofft sich von der Solothurner Idee nun eine Vorbildwirkung für andere Regionen.
Erfolgreiches Förder-System
Von der Sportförderung im Kanton Solothurn ist Studer überzeugt – so wie auch Reto Schläppi. Der Präsident der kantonalen Sportkommission unterrichtet selbst als Lehrer an der Kanti. Das System mit Schule oder Lehre und Training funktioniere.
Das zeige sich auch darin, dass mehrere Sportvereine Leistungszentren in der Region gegründet hätten. Angefangen mit Kunstturnen über Fussball, Kanu, Tennis, Unihockey und nun Triathlon. Rund 15 Sportarten haben Strukturen aufgebaut, die Ausbildung und Training koordinieren.
Zustupf fürs Sportzentrum Zuchwil
Die Infrastruktur für Spitzensportler habe sich in den letzten Jahren stark verbessert, so Schläppi. Als Beispiele nennt er das Velodrome in Grenchen oder die geplante Traglufthalle im Sportzentrum Zuchwil.
Die neue Halle soll in der kalten Jahreszeit das 50-Meter-Becken des Sportzentrums Zuchwil überdecken und als Trainingsbecken dienen. Ende November hat das Zuchwiler Stimmvolk die Halle bewilligt, mit einem Kredit von 10 Millionen Franken für die Sanierung des Schwimmbads. Zum Einsatz kommen soll sie ab 2019.
Dass die Halle künftig auch durch Triathleten genutzt wird, freut auch den Zuchwiler Gemeindepräsidenten Stefan Hug. Nicht nur, weil das gemeindeeigene Sportzentrum damit bekannter wird, sondern auch aus finanzieller Sicht.
Das Sportzentrum kostet die Gemeinde Zuchwil jährlich eine Million Franken. Eine bessere Auslastung bringe auch mehr Einnahmen, so Hug. Und falls sich nach den regionalen auch ein nationales Leistungszentrum in Zuchwil ansiedeln würde, könnte die Gemeinde auch von Bundesgeldern profitieren.