In die Schlagzeilen rückte Blauen unlängst mit dem sogenannten «Mitfahrbänkli». Auch wenn er selber noch nie jemanden dort sitzen und auf eine Mitfahrgelegenheit warten sehen, wisse er, das es genutzt werde, sagt Dieter Wissler. Wenn eine Gemeinde ein Problem habe, wie zum Beispiel schlechten OeV-Anschluss, dann habe sie zwei Möglichkeiten: Schimpfen, zum Beispiel auf den Kanton, oder das Problem selber anpacken. Das habe Blauen mit dem Mitfahrbänkli gemacht.
Wenn eine Gemeinde ein Problem hat, dann kann sie beim Kanton jammern gehen oder es selber anpacken. Das haben wir gemacht.
Wissler ist überzeugt, dass Blauen für Familien ein ideales Umfeld biete. Die Ruhe und der wenige Durchgangsverkehr sei ein wichtiges Argument für Familien, die nach Blauen kommen. Er sagt «Als es um Verkehrserziehung ging, mussten wir die Kinder nach Laufen runter schicken, da es in Blauen nicht einmal einen Zebrastreifen gibt.»
Vom Manager zum Gemeindepräsidenten
Als ehemaliger Manager und Kommunikationschef von Novartis ist für Dieter Wissler die Arbeit in einem Gemeinderat eine neue Erfahrung. In einer Gemeinde seien Interessen von Links bis ganz Rechts vorhanden. Im Gegensatz zu einer Firma gebe es nicht ein gemeinsames Grundziel, an dem alle gemeinsam arbeiten möchten.
Dieter Wissler stammt ursprünglich aus Deutschland. Nach Blauen habe es ihn auf Umwegen verschlagen, aber letztlich sei die sonnige Lage mitentscheidend gewesen. In den Gemeinderat sei er mehr durch Zufall geraten, doch der Appetit sei mit dem Essen gekommen. Er habe gemerkt, dass man im Gemeinderat etwas bewegen könne und heute sehe er das Amt als Gemeindepräsident wie ein Hobby im Sinn einer Lieblingsbeschäftigung. Er investiere viel Zeit, aber es mache ihm Spass und er sehe auch den Mehrwert, den das bringe.