Geboren ist Lena-Lisa Wüstendörfer in Zürich, ausgebildet wurde sie jedoch in Basel. 15 Jahre hat die heute 34-Jährige hier gelebt, studierte an der Musikhochschule Basel Violine, absolvierte danach ein Dirigenten-Studium (ebenfalls an der Musikhochschule) und anschliessend noch ein Studium Musikwissenschaften und Wirtschaft an der Universität Basel. Heute leitet sie den Berner Bach-Chor, das Berner Uni-Orchester, den Messias Chor Zürich und das Junge Orchester Basel. Ausserdem hat sie immer wieder diverse Auftritte als Gastdirigentin.
Als Dirigentin ist Wüstendörfer eine Exotin. Der Beruf gilt nach wie vor als Männerdomäne, entsprechend häufig werde sie in Interviews darauf angesprochen. Dass diese immer wieder geschehe, störe sie nicht, sagt Wüstendörfer. «Als Dirigentin habe ich eine Führungsrolle», sagt Wüstendörfer. Und dass eine Frau eine Führungsrolle ausübe, sei offenbar immer noch mancherorts ein Thema, das Fragen aufwirft.
Hobby und Beruf
Schon als Mädchen habe sie gewusst, dass sie etwas mit Musik machen möchte. Deshalb habe sie sich dann auch für ein Geigenstudium entschieden. An ihrem Beruf als Dirigentin fasziniert sie das Zusammenspiel der verschiedenen Klänge und Instrumente.
Sie arbeite 55 Stunden pro Woche, sagt Wüstendörfer. Dass sie für sie jedoch keine Belastung, denn sie trenne eigentlich gar nicht zwischen Job und Freizeit. «Ich habe das Glück, dass ich mein Hobby zu meinem Beruf machen konnte.»