Die Idee des Tanzabends «Hinter Türen» ist durchaus vielversprechend. In fünf Szenen sollen die verborgenen Seiten der Menschen aufgezeigt werden. Sie spielen alle in Kellern, die als Sinnbild für das unterdrückte Innere dienen.
Sado-Maso-Helvetia im Lackkleid
Doch bleibt es fast durchgehend bei der Idee. Zu einer wirklichen Auseinandersetzung mit Tiefgang kommt es nicht. Stattdessen gehen die Szenen immer mehr in Richtung Klamauk, je länger der Abend dauert. Der Tanz rückt immer mehr in den Hintergrund und wird von Comedy-Bildern abgelöst. Dies gipfelt in einer Szene, in der sich Polizisten in Chippendale-Manier ausziehen und von einer Sado-Maso-Helvetia im roten Lackkleid unterworfen werden.
Nur in wenigen Momenten kann das Tanz-Ensemble des Luzerner Theaters auch seine Qualitäten aufzeigen. Doch leider kommen die ausdrucksstarken Bewegungen kaum mehr zur Geltung. Sie verschwinden unter dem Eindruck des fehlenden Tiefgangs und Inhalts des Stücks.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr