Alessandro Schiattarella hat als Profitänzer in renommierten Ensembles getanzt. Unter anderem im Béjart Ballett in Lausanne oder auch im Basler Ballett Ensemble. Jahrelang seit er mit dem Ideal konfrontiert gewesen, wie ein Körper sein sollte. «Gleichzeitig wusste ich, dass ich dem nie entsprechen werde», sagt Schiattarella.
Irgendwann konnte ich nicht mehr tricksen. Ich wollte mich selber sein.
Der 35-jährige Tänzer hat ganz dünne Unterarme und seine Hände sind durch eine seltene Krankheit unbeweglich geworden. Er habe getrickst, seine Hände mit Tape und Gummibändern in eine Form gezwungen. «Irgendwann konnte ich nicht mehr tricksen. Ich wollte mich selber sein.» Da sei ihm bewusst geworden, dass er ausbrechen müsse. Seither macht er seine eigenen Produktionen, in denen er seinen unperfekten Körper zum Thema macht.
Schema der Normalität
In seinem ersten Stück thematisiert er zusammen mit fünf anderen Tänzerinnen und Tänzern Fragen rund um die Normalität und wie sie konstruiert wird. Dabei interessiert Schiattarella jeweils eine zentrale Frage: «Was bedeutet es, wenn jemand nicht in ein Schema passt?»
In der Aufführung ist ein Tänzer im Rollstuhl, eine andere Tänzerin kämpft mit Wertvorstellungen, die ihr von der Familie aufgezwungen werden. Jeder habe seine eigene Normalität, sagt Schiattarella, der im Stück «Strano» auch selber tanzt.
«Strano» behandelt das Thema Normalität
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)