Wer bereits genug vom Gurtenfestival hat, bevor das letzte Konzert vorüber ist, kann neu den eigenen Bändel weiterverkaufen. An der Gurtenbahn-Talstation einen Stand, der als Tauschbörse fungiert. Es funktioniert so:
- Zwischen 22.00 Uhr und 3.30 Uhr muss die Person, die das Ticket verkaufen will, neben dem Haupteingang eine Person finden, die das Ticket kaufen will.
- Hat man eine Abnehmerin oder einen Abnehmer gefunden, wird individuell ein Preis ausgehandelt.
- Es gibt eine Mindestgebühr von 5 Franken, die in die Kasse der unabhängigen, nicht gewinnorientierten Projektgruppe fliessen.
Das gilt sowohl für Tagestickets wie auch für Mehrtagespässe für das Gurtenfestival.
Wer hatte die Idee?
Nicht das Festival selbst ist auf diese Idee gekommen. Entworfen haben sie Nadine Cristovao und Camila Pereira – sie studieren Betriebswirtschaft an der Fachhochschule in Freiburg. Das Secondhand-Bändel-Projekt erarbeiteten sie in einer Seminararbeit letzten Sommer: «Es soll für beide Seiten etwas bringen – für das Festival, wie auch die Besucherinnen und Besucher», sagt Nadine Cristovao.
Sie selbst profitieren von ihrer Idee finanziell nicht: «Es werden einfach die Kosten gedeckt.»
Win-Win für das Gurtenfestival
«Seit Jahren hatten wir immer das Problem, dass Menschen mit Bändel an der Talstation der Gurtenbahn relativ aggressiv angepöbelt wurden», sagt Mediensprecher Simon Haldeman. Für das Gurtenfestival ist das neue Projekt also eine Win-Win-Situation: «Die Leute kriegen Geld für ihr Ticket, das sie nicht mehr wollen. Und wir haben trotzdem Leute auf dem Festivalareal.»
Erfolgreicher erster Tag
Nach dem ersten Festivaltag ziehen die beiden Frauen eine positive Bilanz. «Viele finden das Angebot toll und haben es auch genutzt», schreiben sie. Wie viele Bändel genau die Hand wechselten, wollten sie aber noch nicht sagen.