Wer in Thun auf der Mühlebrücke die Aare überquert, überlegt sich im Moment zweimal, ob er auf dem Platz an der Aare auch wirklich draussen sitzen und etwas essen oder trinken will. Zu gross ist die Gefahr, dutzende von kleinen Mücken zu verschlucken, die in der Luft schwirren. «Mich ekeln die Tiere, vor allem wenn man nicht weiss, woher sie genau kommen», sagt eine Passantin.
Für die Stadt Thun sind die aussergewöhnlich vielen Insekten ein Rätsel. Von den Bäumen oder den vielen Topfpflanzen auf dem Platz würden sie definitiv nicht stammen, sagt der Leiter von Stadtgrün Thun. Auch könne man gegen die Tiere nichts unternehmen, so Markus Weibel. Mit einem Insektizid vorzugehen käme schon nur wegen der Nähe zum Wasser nicht in Frage.
Lästig, aber nicht gefährlich
«Schweiz aktuell» lässt die Mücken vom Zoologie Professor und Insektenspezialisten Christian Kropf untersuchen: «Es handelt sich um die Kriebelmücke, zum Glück um keine, die auf Menschen losgeht. Sonst wären die Thuner jetzt mit Stichen übersät.»
Vermutlich vermehren sie sich so rasant aufgrund der langanhaltenden warmen Temperaturen. «Wenn die Aare sich auch nachts nicht richtig abkühlt, werden die Fische passiv und sind für ihre Beute, die Mückenlarven, keine Gefahr mehr.»
(SRF 1, Schweiz aktuell, 19:00 Uhr)