Das Stück Taylor AG ist kein «normales» Theaterstück. Es ist aufgebaut wie eine Fernsehserie und besteht aus sechs Staffeln mit je fünf Folgen – insgesamt also 30 Aufführungen, die alle nur einmal zu sehen sind. Geschrieben hat das Monsterstück Regisseur Franz von Strolchen: «Es sind zirka 500 bis 600 Seiten Text», sagt er. Der Text jedoch wird täglich angepasst, je nachdem, was in der Folge vom Vorabend passiert ist.
Improvisation ist eines der Hauptmerkmale des Stücks. Denn die Schauspielerin und die zwei Schauspieler können natürlich nicht den ganzen Text auswendig lernen. Sie greifen deshalb auf einen Kniff zurück. Sie proben erst am Tag der Aufführung, sprechen ihre Textstellen dann ein. Diese Aufnahmen lassen sie sich am Abend über einen Knopf im Ohr einspielen, geben dann den Text spontan wider und spielen die Szenen.
Durchaus faszinierend, wie natürlich sie dabei trotzdem wirken. Aber natürlich ist diese besondere Art des Spielens auch fehleranfällig: Versprecher und Pannen gehören dazu. Das sei gewollt, sagt Regisseur Franz von Strolchen: «Das Nicht-Perfekte gehört dazu. Dadurch entsteht auch eine gewisse Nähe zwischen Schauspieler und Zuschauer, weil diese Fehler so menschlich machen.»