Die Vorgeschichte: Die Mitarbeiterinnen der Tessanda hätten sich gegen die damaligen Mitglieder des Stiftungsrats gewehrt, sagt der neue Stiftungsratspräsident Peder Andri. Diese hätten zu oft Entscheide über die Köpfe der Weberinnen hinweg getroffen. Die Weberinnen hätten das Gefühl gehabt, sich nicht einbringen zu können.
Der Streitpunkt: Diesen Vorwurf will die ehemalige Stiftungsratspräsidentin Gabriella Binkert nicht gelten lassen. Die Mitarbeiterinnen hätten immer genügend Mitspracherecht erhalten. Andere Personen aus dem Tal hätten sich aber in die Geschäfte eingemischt. Wer das gewesen sein soll, will Binkert nicht sagen.
Der Rücktritt: Weshalb der ehemalige Stiftungsrat in corpore zurückgetreten ist, ist unklar. Gabriella Binkert sagt, dies sei freiwillig geschehen und bereits im letzten Jahr beschlossen worden. Peder Andri andererseits sagt, man habe den Stiftungsrat «ersetzt». Wäre dies nicht geschehen, hätten die Weberinnen gekündigt.
Die Übergangslösung: Seit März hat Sachwalter Michael Conrad die Tessanda geführt. Er wurde vom Kanton eingesetzt. Gemäss Conrad ist die Weberei nun wieder auf Kurs.
Die Zukunft: Der Sachwalter führt die Tessanda noch bis Ende Monat. Dann übernimmt der neue Stiftungsrat rund um Peder Andri.