Drei Millionen Franken. So viel mehr als geplant hat die Erweiterung des Haft- und Untersuchungsgefängnisses Grosshof in Kriens gekostet. Trotzdem liess das Kantonsparlament gegenüber der Regierung milde walten - und genehmigte die Kosten am Montag.
Planer zahlen einen Teil der Mehrkosten
Die Mehrkosten sind gemäss der Regierung hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass der Aufwand zur Aufrechterhaltung des laufenden Gefängnisbetriebes unterschätzt worden ist. Die Mehrkosten wurden von den Architekten und den Planern erst nach dem Bauabschluss kommuniziert. 0.5 Millionen Franken der Mehrkosten konnte der Kanton in einem Vergleich auf die Planer abwälzen. Die Mehrkosten, die Luzern zu tragen hat, betragen damit 2.5 Millionen Franken.
Der Vergleich mit den Planern wurde im Kantonsrat begrüsst, denn es habe damit ein weiterer Schaden verhindert werden können. Räto Camenisch (SVP) sagte, es sei richtig, dass die Mitverursacher einen Teil der Mehrkosten übernehmen müsse.
«Kommunikation hat kläglich versagt»
Hanspeter Bucheli (CVP) lobte, dass die Erweiterung des Gefängnisses gelungen sei. Martin Birrer (FDP) sagte aber, die Kommunikation zwischen Architekt und Kanton habe kläglich versagt. SP und Grüne kritisierten, dass der Kanton die Erweiterung freihändig vergeben habe. Hasan Candan (SP) sagte, der Kanton habe ferner die Verantwortung und Kontrolle nur ungenügend wahrgenommen.
Ausschreibungspraxis hinterfragen
Regierungsrat Reto Wyss (CVP) sagte vor dem Kantonsparlament, der Regierungsrat habe die nötigen Lehren gezogen. Es sei angebracht, die Ausschreibungspraxis zu hinterfragen. Bei der Kostenkontrolle sei der Kanton aber auf Transparenz von Seiten der Bauleitung angewiesen.
Mit der Erweiterung wurden im Grosshof zusätzliche Zellen gebaut. Zudem wurden Voraussetzungen geschaffen, um weibliche und männliche Häftlinge besser trennen zu können. Ferner wurden Aufenthalts- und Bildungsräume realisiert.