SRF: Sie haben die letzten zwei Wochen als Pfahlbauer gelebt. Oder muss man sagen, Sie haben diese Zeit überlebt?
Philippe Brühlmann: Ein Überlebenskampf war es nicht, im Gegenteil. Die ersten drei, vier Tage habe ich mein eigenes Brot gebacken. Danach wurde ich von den vielen Besucherinnen und Besuchern derart verwöhnt, es war beinahe wie im Schlaraffenland. Sie haben mir so viel Essen vorbeigebracht.
Wer war denn alles zu Besuch in Ihrem Pfahlbauerhaus?
Ich hätte nie gedacht, dass die Resonanz so gross wird. Eigentlich habe ich ja nur ein Versprechen eingelöst. Am meisten gefreut haben mich die vielen Schulklassen, die hier waren. Sie haben Fragen gestellt und ich habe ihnen gezeigt, wie ich hier lebe.
Nun gehen Sie zurück nach Hause – was nehmen Sie mit aus Ihrer Zeit als Pfahlbauer?
Es war interessant zu beobachten, wie schnell ich mich entschleunigt habe. Nachdem ich am ersten Tag meine Uhr ausgezogen und das Handy ausgeschaltet hatte, waren meine Prioritäten plötzlich komplett anders. Es war wichtig, dass das Feuer nicht ausgeht. Und ich merkte, wie gestresst ich sonst im Alltag bin, wenn ich Terminen nachjage. Ich kann so eine Auszeit allen nur empfehlen: sich ausklinken, die Elektronik weglegen und auf die Natur hören.