Diese Woche findet die dritte Ausgabe von « The Muri Competition» statt. Dieser Wettbewerb der virtuosesten Fagott- und Oboenspielern ist zu einem Festival gewachsen. Der Initiator, Renato Bizzotto, gibt Einblick in die Entstehung und das Wesen des Festivals.
SRF News: Wie kommt es, dass sich in Muri die weltbesten Oboisten und Fagottisten messen?
Als wir den Wettbewerb 2013 zum ersten Mal durchführten, waren zwei Rahmenbedingungen wichtig, um Bekanntheit zu erlangen: Wir versuchten, die weltbesten Professoren und Solisten in die Jury zu holen. Der zweite Punkt sind die Preisgelder, die kurz vor der ersten Durchführung durch Zufall in die Höhe schossen. Diese beiden Punkte haben uns auf einen Schlag berühmt gemacht.
Was macht die Attraktion und die Anziehungskraft des Festivals aus?
Sie fragen richtig! Es gibt Wettbewerbe und es gibt Festivals – und meine Vision war es, dass wir in Muri eine Familie werden, eine Oboen- und Fagottfamilie. Deshalb haben wir versucht, neben dem offiziellen Wettbewerb verschiedene Events zu organisieren: Es gibt einen «Ländler-Abig» mit Rösti und Wurst.
Es gibt einen Ländler-Abig mit Rösti und Wurst.
Weiter kann jedermann von Donnerstag bis Samstag die besten Oboen und Fagotte samt Zubehör testen und am Freitag gibt es einen öffentlichen Kurs mit dem wohl bekanntesten Jazz-Oboisten der Welt, mit Jean-Luc Fillon.
Heisst das also, dass die Muri Competition nicht nur etwas für Kenner ist, sondern auch für Laien interessant ist?
Wir wollten, dass «The Muri Competition» nicht ausschliesslich ein Anlass für eine intellektuelle Schicht wird, die sich für klassische Musik interessiert. Es ist mir ein grosses Bedürfnis, dass die Leute merken, dass es nur «gute» oder «schlechte» Musik gibt. Ich kann Ihnen garantieren, wenn sie nach Muri kommen, wird es Ihnen gefallen.
Wieso sind gerade die Oboe und das Fagott in Muri vertreten?
Ich selbst bin Oboist und es wäre wenig sinnvoll, wenn ich einen Trompeten-Wettbewerb ins Leben riefe, obwohl ich davon nicht viel verstehe. Die Oboe und das Fagott sind als Bruder und Schwester zu verstehen: Beides sind Doppelrohrblatt-Instrumente; das heisst, sie erzeugen Töne mit der gleichen Technik, indem sie zwei Blättchen zum Schwingen bringen.
Das Gespräch führte Pascal Meier.