25 Jahre jung, aber die älteste Truppe der freien Theaterszene in Luzern: Die Gruppe Aeternam ist einer der Fixpunkte im kulturellen Leben der Stadt. Angefangen hat Aeternam als «ambitioniertes Laientheater» – das bedeutete zwar ein professionelles Umfeld (Regie, Produktion, Ausstattung, Technik), aber Laienschauspieler. Doch inzwischen hat sich die Gruppe ganz professionalisiert, sagt Marco Sieber, der seit 20 Jahren dabei ist:
Heute verdienen alle Mitglieder ihr Geld in irgendeiner Form mit Theater – als Schauspieler, Regisseure, Theaterpädagogen oder Autoren.
Aeternam zeigt grosse Konstanz: In den 25 Jahren ihres Bestehens hat die Gruppe fast jedes Jahr ein neues Stück auf die Bühne gebracht.
Witzig und derb
Im Jubiläumsjahr ist es eine Komödie: In «Perplex» des deutschen Autors Marius von Mayenburg treffen anfangs zwei Paare in einem Wohnzimmer aufeinander, deren Wirklichkeit schon bald durcheinandergewirbelt wird. In schnellen Wechseln ändern die Charaktere ihre Identitäten, die vermeintliche Bewohnerin wird zum Au-Pair-Mädchen, der vermeintliche Bewohner zum quengelnden Sohn, der seine Eltern als Nazis bezeichnet. «Perplex» zeigt hohle, kleinbürgerliche Existenzen - mit witzigen, zum Teil auch derb-vulgären Dialogen und Szenen. Ein Schwank, ja, sagt Marco Sieber, aber:
Es ist kein Schwank im Sinne von ländlichem Dorftheater. Das Stück spielt mit den Klischees von Boulevardtheater – in einer modernen Interpretation.
Damit löst die Theatergruppe Aeternam auch ihren Anspruch ein, immer wieder neues zeitgenössischen Theater zu entdecken.
Und so soll es auch weitergehen: Man habe klar die Absicht, auch künftig möglichst jedes Jahr ein neues Stück auf die Bühne zu bringen, sagt Sieber. Was 2020 ansteht, will er aber noch nicht verraten.
Nach den ersten Aufführungen ist das Jubiläumsstück «Perplex» auch im April nochmals im Luzerner Kleintheater zu sehen.