Für die Sanierung der elektrischen Installationen am Theater Basel war bisher das Unternehmen Elektronorm Tech AG zuständig.
Dieses geht nun Konkurs und Basel muss die verbleibenden Arbeiten neu ausschreiben. Thomas Blanckarts, Leiter Hochbauamt Basel-Stadt, rechnet nicht damit, ähnlich günstige Anbieter zu finden: «Ein Konkurs beinhaltet immer das Risiko, dass am Schluss das Bauvorhaben teurer wird.» Um dies zu verhindern versuche man deshalb, mit Projektanpassungen die Gesamtkosten zu senken.
Mit einer konkurrenzlos tiefen Offerte erhielt das Tessiner Unternehmen 2014 den Auftrag. In Zukunft wolle man bei grossen Auftragsvergaben das Preisargument weniger stark bewerten, kündigt Thomas Blanckarts eine Praxisänderung an, dafür sollten andere Faktoren stärker gewichtet werden.
Kantonale Praxisänderung
Roger Graf, Geschäftsführer des Verbands Basler Elektroinstallationsfirmen (VBEI), begrüsst die Praxisänderung: «Wir sind auf dem richtigen Weg. Vielleicht hat es auch den Fall Theater Basel gebraucht.» Als Branchenvertreter erhofft er sich, dass künftig bei öffentlichen Aufträgen die sogenannte Fachkundigkeit stärker gewichtet wird. Das heisst, dass mehr eidgenössisch diplomierte Elektriker auf einer Baustelle arbeiten müssen.
Der Kanton Basel-Stadt war schon längere Zeit unzufrieden mit den Leistungen der Tessiner Firma. Bei der Sanierung des Theater Basels kam es zu grossen Bauverzögerungen. Drittunternehmen mussten Arbeiten korrigieren, der Unternehmer konnte wichtige Baudokumentationen nicht liefern und auch die Abrechnung sorgte für Streit.
Die Elektronorm Tech AG war in Basel auch beim Neubau Biozentrum und beim Kirschgarten-Schulhaus aktiv. Dort sind aktuell aber alle Arbeiten erledigt.
Konkurs macht Theater zu schaffen
(Regionaljournal Basel, 06:32 Uhr)