Um’s Publikum muss sich Theaterdirektor Rohr keine Sorgen machen. Wenn er auf der Bühne steht, ist das Haus voll bis auf den letzten Platz. Egal ob er Goethes Faust mit Rocksongs kombiniert, eine Liebesgeschichte mit irischem Folk oder, wie im neusten Stück, eine Erzählung von Gabriel Garcia Márquez mit Tango. «Die Geschichte einer Heiligen» heisst die Erzählung und steht auch als Titel über dem kurzweiligen Theaterabend.
Perfekt bis zum letzten Kratzer
Ein Streichquartett sitzt im Zentrum der Bühne. Und das Galatea Quartett ist nicht nur ein Hingucker, die vier Musiker spielen die Stücke von Astor Piazzolla absolut hinreissend. Sie lassen die Pizzicati knallen, die typischen Tangogeräusche kratzen und die Melodie seufzen. Und sie greifen, wenn nötig auch zu Trommeln und «Schnurregiige».
So untermalen und begleiten sie Daniel Rohr, der die Geschichte der Heiligen erzählt. Einem Mädchen, das mit sieben Jahren stirbt, aber auf wundersame Weise nicht verwest. Begleitet werden Text und Musik von Filmsequenzen. In denen zeigt der Regisseur Fredi M. Murer, dass er ein origineller Zeichner ist. Denn er hat die Geschichte nicht mit echten Menschen verfilmt, er hat sie gezeichnet!