Es ist ein beeindruckendes Projekt, das die Schwyzer Theatermacherin Annette Windlin in Emmen inszeniert: Der «Gedächtnispalast», der in einem alten Fabrikgebäude der Emmer Viscosistadt aufgeführt wird, bietet eine grosse Fülle von Eindrücken. Auf fünf Stockwerken und 5000 Quadratmetern Fläche ist eine Art lebendige Ausstellung zu sehen.
Viel Material und viele Szenen
Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich einzeln und frei durch die Räume bewegen. Zu entdecken ist einerseits die höchst aufwendig gestaltete «Kulisse»: Die Räume der alten Nylonfabrik, in denen noch immer die stillgelegten Maschinen stehen, sind mit viel zusätzlichem Material ausgestaltet. Material aus einem Haus in Küssnacht, auf das Annette Windlin gestossen war, und in dem die Bewohner haufenweise Gegenstände gesammelt hatten.
Andererseits sind überall in den Räumen lose theatralische Szenen zu sehen – geschrieben von der Schwyzer Theaterautorin Martina Clavadetscher und gespielt von neun Profi- und 34 Laiendarstellerinnen und -darstellern. Es sind Episoden aus zwei Familiengeschichten, aber auch thematische Exkurse etwa über das Gedächtnis.