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Therapie für Pädophile «Pädophilie ist nicht heilbar»

Das private forensische Institut Ostschweiz (forio) engagiert sich schwerpunktmässig für die Verhinderung von Pädophilen-Delikten. Zur Zeit sind rund 50 Männer mit pädophilen Neigungen in Behandlung bei forio-Therapeuten. Seit seiner Gründung vor 14 Jahren habe das Institut insgesamt 126 Betroffene beraten und behandelt.

SRF News: Sie arbeiten mit Gewalttätern und Pädophilen, was fasziniert sie an dieser Arbeit?

Monika Egli-Alge, CEO forio: Mit diesen Menschen muss man nicht um den heissen Brei reden. Sie kommen mit einem ganz klaren Anliegen zu uns. Und das ist sehr direkt.

Wie ist ihr Interesse an diesem Thema entstanden?

Eigentlich bin ich Kinderschützern. Ich habe lang mit Opfern gearbeitet. Unter anderem mit Kindern. Dort habe ich dem Trauma ins Auge geschaut und das hat mich genervt.

Ich wollte das Übel an der Wurzel packen.
Autor: Monika Egli-Alge CEO forio

Ich wollte das Übel an der Wurzel packen. Verhindern, dass solche Taten immer und immer wieder passieren. Ich wollte die Täter in die Verantwortung nehmen.

forio - Das forensische Institut Ostschweiz

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Angefangen hat das Unternehmen 2004 mit einer halben Stelle, heute arbeiten 26 Mitarbeiter für forio. Schwerpunkte sind die Therapie für Pädophile, Gutachten im Auftrag von Behörden im Bereich der Gewalt- und Sexualtherapie, aber auch psychologische Arbeit im Gefängnis. Der Jahresumsatz des forensischen Instituts Ostschweiz liegt nach eigenen Angaben bei 2,5 Millionen Franken. Über den Gewinn macht die Firma keine Angaben, sagt aber, dass er ins Unternehmen wieder investiert werde.

Sie haben das Institut forio gegründet, das hat ein Wachstum erlebt. Sind sie erstaunt über die Entwicklung von forio?

Ja, ich bin total überrascht. Bei der Gründung 2004 hätte ich niemals gedacht, dass das Institut so gross wird. Ich hatte lange überlegt, ob ich die Gründung wagen soll und habe auch erst vorsichtig gestartet. Dann merkte ich aber schnell, wir haben einen Nerv getroffen.

Das Gespräch führte Peter Schürmann.

SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr; schüp/wies

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