Der 24-jährige Hanspeter Renggli hat den Hof Ober Tändli in Ruswil erst vor zwei Jahren von seinen Eltern übernommen. 2012 haben sie in einen modernen, tiergerechten Stall investiert. Schon als Kind wollte Hanspeter Renggli Bauer werden. Der Wunsch alleine reiche heute jedoch nicht mehr. Rechnen gehöre unbedingt dazu, sagt er. «Man kann heute nicht mehr nur nach dem Gefühl bauern. Es muss auch wirtschaftlich aufgehen. Für unseren Hof, mit dem neuen Stall und der Alp, ist die Milchwirtschaft die beste Lösung.»
Alternativen geprüft
Zehn Hektaren Land bewirtschaftet Hanspeter Renggli. Er hat 12 eigene Milchkühe und betreut rund 50 Aufzuchtrinder, eigene und Tiere von anderen Bauern. Mit diesen geht er jeden Sommer auf die eigene Alp. Wegen des rauen Klimas in der Landwirtschaft und der anhaltend tiefen Milchpreise habe er mit seinen Eltern auch Alternativen zur Milchwirtschaft geprüft. «Zum Beispiel eine Hühnermast wäre in Frage gekommen. Aber wegen unserer Fläche auf der Alp, die bewirtschaftet werden muss, blieben wir bei Kühen oder Rindern.»
Der Verdienst vom Hof allein reicht nicht - noch nicht
Um das Betriebseinkommen aufzubessern, arbeitet der junge Bauer in einem 50 Prozent Pensum auswärts. Das gehe aber nur, weil die Eltern auf dem Hof mitarbeiten. «Mein Ziel ist es aber, einmal ganz von meinem Hof leben zu können.»
Die grössten Herausforderungen für die Milchbauern seien im Moment der anhaltend tiefe Milchpreis, die Einkaufstouristen, die keine Schweizer Produkte mehr kaufen und die Landwirtschaftspolitik, welche mehr Gewicht auf die Pflege der Landschaft lege als auf die Milch- oder Fleischproduktion.