«Sie sind sehr gut, die neuen Mitarbeiter», sagt Patrick Goepfert, Kreisleiter Hörnli der Stadtgärtnerei. Natürlich mit einem Augenzwinkern. «Ungewöhnlich ist höchstens, dass die neuen Mitarbeiter vier Beine haben.»
14'000 Quadratmeter bewirtschaften die 30 eingesetzten Schafe. Um diese Fläche zurückzufressen brauchen sie rund 20 Tage. «Wenn wir diese Fläche mit unserem Personal mähen müssten, dann wären ungefähr drei bis vier Mitarbeiter eine ganze Woche lang beschäftigt», sagt Goepfert.
Bestellt hat Goepfert seine vierbeinigen Mitarbeiter bei Michael Dieterle, Mitinhaber der Naturpflege GmbH mit Sitz in Bubendorf.
Dieterle verfolgt mit seiner Firma zwei Ziele. Einerseits will er bedrohte Tiere schützen und ihnen einen Lebensraum zur Verfügung stellen, wobei diese Tiere andererseits dann gleichzeitig als Landschaftspfleger zum Einsatz kommen - wie im aktuellen Beispiel die Skuddenschafe auf dem Hörnli.
Beinahe ausgestorben
Die Skuddenschafe sind eine der ältesten Schafsrassen. Mitte des letzten Jahrhunderts wären sie beinahe ausgestorben, in ganz Europa lebten nur noch rund 50 Exemplare. Dank eines strengen Zuchtprogramms hat sich ihr Bestand in der Schweiz mittlerweile auf immerhin rund 700 Tiere erholt. 70 davon leben bei Michael Dieterle im Baselbiet.
Die Skuddenschafe seien für die Arbeit auf dem Hörnli besonders geeignet. Die Tiere fressen nämlich gerne struppige und dornige Büsche, in diesem Falle Brombeersträucher. Und das ziemlich effizient, wie nachfolgende Bilder zeigen:
Die Arbeit der Schafe ist jedoch noch aus einem zweiten Grund wertvoll. Anders als die Stadtgärtner, die mit ihren schweren Geräten alles niedermähen würden, grasen die Schafe die Landschaft unregelmässig ab und lassen ihren Kot zurück. Dadurch schaffen sie neuen Lebensraum für Pflanzen und Insekten.