Stefanie Sutter ist schon mehr als ihr halbes Leben ein Teil vom Tierlignadenhof in Kaisten. Bereits als Achtjährige gingen sie und ihre Zwillingsschwester wöchentlich auf den Hof. 23 Jahre später übernimmt sie nun die Leitung. Mittlerweile leben hier 150 Tiere.
Acht Hunde leben auf dem Tierlignadenhof. Soll ein neuer dazukommen, muss er zuerst ein Probewochenende in Kaisten verbringen. Nicht nur mit den anderen Hunden muss er sich verstehen. Auch das Zusammenleben mit den Katzen im Haus und vielen anderen Tieren auf dem Hof muss klappen.
Auch mit Schafen und Ziegen müssen sich die Hunde verstehen. Wie alle Tiere werden die Schafe und Ziegen nicht als Nutztiere gehalten. «Wir können nur die Eier unserer Hühner gebrauchen», erzählt Stefanie Sutter. «Lediglich eine Ziege mit hormonellen Problemen gibt Milch, wieso auch immer. Die Milch geben wir dann den Hunden und Katzen», fährt Sutter fort.
Die meisten Tiere können frei auf dem Hofplatz herumlaufen. Immer mal wieder kommen Schulklassen vorbei, die dann den Tieren ganz nahe sind. «Die Tiere fühlen es, dass sie mit den Kindern sehr zart umgehen müssen», glaubt Stefanie Sutter. Es habe noch nie Probleme gegeben.
Stephanie Sutter möchte vermehrt Gäste empfangen auf dem Tierlignadenhof. Vor allem Schulklassen seien gern gesehen. Ansonsten möchte die neue Leiterin nicht viel ändern. Der Gnadenhof soll so bleiben, wie er ist.
«Natürlich wäre es immer schön, noch mehr Tiere aufzunehmen und noch mehr Ställe zu bauen, aber wir sind zufrieden», meint Stefanie Sutter. Für die Tiere soll also nicht viel ändern. Für die neue Leiterin hingegen schon. Sutter wird künftig nicht nur auf dem Tierlignadenhof arbeiten, sondern auch wohnen.
Neben Bauernhoftieren leben auf dem Tierlignadenhof Kaisten auch Wildtiere wie das Wildschwein Joker. Joker ist schon als Frischling auf den Hof gekommen und lebt zusammen mit Pferden und Eseln. «Wir haben schon versucht, ihn mit anderen Schweinen zu verkuppeln, er hatte bisher aber kein Interesse», scherzt Stefanie Sutter.
Nicht nur draussen können sich die Tiere frei bewegen, sondern auch im Haus. Deshalb ist viel Putzen angesagt. Rund zehn Leute arbeiten auf dem Gnadenhof, die meisten gratis – die Tiere sind ihr Hobby.