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Tierquälerei in Hefenhofen TG Mutmasslicher Tierquäler kehrt vorläufig nicht auf Hof zurück

  • Der mutmassliche Tierquäler von Hefenhofen kehrt vorläufig nicht auf seinen Hof zurück. Der Amtsarzt hat eine fürsorgerische Unterbringung für den Pferdehändler angeordnet. Diese Zwangsmassnahme gilt für maximal sechs Wochen.
  • Die Armee hat am Vormittag mit dem Abtransport der rund 90 Pferde vom Hof des mutmasslichen Tierquälers in Hefenfofen (TG) begonnen.
  • Mit sieben Transportern werden die Tiere ins Kompetenzzentrum für Veterinärdienst und Armeetiere in Schönbühl (BE) gebracht.

Der Tierhalter war am Montagnachmittag von der Polizei in Gewahrsam genommen worden, um die mit der Evakuierung der Tiere betrauten Personen nicht zu gefährden. «Der Mann wurde befragt und ärztlich untersucht», sagte Andy Theler, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Eine erste Kontrolle der Tiere vor dem Abtransport hat ergeben, dass alle Pferde transportfähig sind und somit keine Sofortmassnahmen ergriffen werden mussten. Das teilte das Thurgauer Veterinäramt mit. Die restlichen Tiere – rund 100 Schweine, 50 Rinder, ein Dutzend Schafe, drei Ziegen und einige Lamas – waren bereits früher am Tag evakuiert worden.

Zelte für die vorübergehende Unterbringung

In der Kaserne Sand im Kanton Bern können rund 80 Pferde untergebracht werden. Damit die zusätzlichen Tiere Platz haben, werden Zelte aufgestellt. Dort erhalten die Armeepferde vorübergehend Unterschlupf. «Unsere Pferde sind sich an die Zelte gewohnt. Das ist für ein paar Tage kein Problem für sie», so Oberst Jürg Liechti vom Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere.

Die Pferde aus Hefenhofen werden getrennt von den Armeetieren in Stallungen platziert. Sie sollen «so oft es geht auf die Weide gelassen werden und sich richtig wohl fühlen», so Liechti.

Die Vorgeschichte:

  • Vergangene Woche wurde durch Medienberichte publik, dass auf dem Hof eines Pferdezüchters in Hefenhofen (TG) Pferde verendet waren.
  • Eine am Freitag eingesetzte Task Force beschloss am Montag, so rasch als möglich einzuschreiten. Am Dienstagmorgen war bereits der gesamte Hof abgeriegelt.
  • Gegen den 49-jährigen Pferdezüchter sprach das kantonale Veterinäramt ein sofortiges Tierhalteverbot aus.

Für die Betreuung der Tiere in der Kaserne Sand sind nun rund 20 Personen im Einsatz. «Für uns ist es ein Ernstfall und in diesem Mass ein aussergewöhnlicher Fall», sagt Jürg Liechti. Dafür müsse der Tagesplan umgestellt werden. Rund 90 Pferde zusätzlich bedeute ein grosser Aufwand: Füttern, auf die Weide führen, Weide und Boxen misten.

Zahlreiche Angebote zur Aufnahme der Pferde

Wie lange die Pferde in der Kaserne Sand bleiben, ist noch unklar. Die Behörden gehen von einem Zeithorizont von zehn Tagen aus. «Für die Pferde haben wir in den vergangenen Tagen unzählige Angebote für Plätze erhalten», erklärte der Leiter des Thurgauer Veterinäramtes. Für die Nutztiere würden geeignete Viehhändler gesucht und für die Lamas ein spezialisierter Betrieb.

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