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Tierschutzfall Boningen Offene Fragen zu toten Rindern

Von offizieller Seite ist der Fall der 15 toten Rinder auf einem Hof im solothurnischen Boningen abgeschlossen. Ein Untersuchungsbericht entlastete den Veterinärdienst. Ein Kantonsrat der Grünen sieht dies anders. Er verlangt von der Regierung Antworten auf diverse Fragen.

Fall Boningen

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Letzten Mai wurden auf einem Bauernhof in Boningen bei einer Kontrolle 16 tote Rinder entdeckt. Die Tiere hatten zu wenig und zu schlechtes Futter erhalten. Der kantonale Veterinärdienst wurde kritisiert, Hinweisen zu vernachlässigten Rindern auf dem Hof zu spät nachgegangen zu sein.

Kantonsrat Felix Lang von den Grünen will nächste Woche im Kantonsparlament eine Interpellation einreichen. Darin erhebt er schwere Vorwürfe. Dem Experten, welcher im Auftrag des Kantons den Fall untersucht hat, seien seitens der Behörden wichtige Fakten vorenthalten worden.

Er habe den Eindruck, dass der Experte instrumentalisiert worden sei, um der Untersuchung «den Schein von Unabhängigkeit, Fachlichkeit und Glaubwürdigkeit» zu geben, schreibt Felix Lang in der Begründung seines Vorstosses. Das sei Manipulation der Medien und der Bevölkerung.

Lang – selber Bauer – spricht von skandalösen Fehlern im Kontrollsystem des Veterinärdienstes und mangelhaften Kontrollen. Er stellt der Regierung nun mehrere Fragen, unter anderem, weshalb der erwähnte Experte einige Informationen nicht zur Verfügung hatte oder wie der Veterinärdienst künftig mit telefonischen Meldungen zu Tierschutzfällen umgeht. Zudem fragt der Kantonsrat an, wie die Regierung zu einer allfälligen unabhängigen Administrativuntersuchung steht.

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