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Tod ehemaliger Akris-Chef «Max Kriemler hatte schon früh eine Vision»

Der St. Galler Modeunternehmer Max Kriemler ist vergangenes Wochenende im Alter von 95 Jahren gestorben. Kriemler hatte das St. Galler Modeunternehmen Akris geprägt und zu dem gemacht, was es heute ist. Ein Wegbegleiter, Ueli Forster, blickt im Gespräch mit dem «Regionaljournal» zurück.

Max Kriemler hatte das Modeunternehmen Akris 1944 übernommen. Der damals 22-Jährige ist Anfangs nicht begeistert - er wollte eigentlich Konsul werden - sieht in der damaligen Schürzenfirma aber Potenzial. Unter der Führung von Max Kriemler wird Akris zu dem, was es heute ist: Ein Modeunternehmen, das für höchste Qualität steht und weltweit von Stars und Sternchen getragen wird.

Ueli Forster

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Ueli Forster
Legende: Keystone

Der St. Galler Textilunternehmer war von 1971 bis 2010 Verwaltungsratspräsident der Forster Rohner AG, welche er von seinem Vater übernahm. Als führender Hersteller von St. Galler Stickerei hatte Ueli Forster intensiv Kontakt mit Max Kriemler. Von 2001 bis 2006 war Ueli Forster unter anderem Präsident des Wirtschaftsverbandes Economiesuisse.

SRF News: Akris ist heute ein Modelabel, das von Stars getragen wird und das auf den internationalen Laufstegen präsent ist. Von Schürzen zum Luxusmodelabel, wie geht das?

Ueli Forster: Das geht nur, indem man eine Vision hat als Unternehmer. Und Max Kriemler hatte diese schon früh. Er wollte weg von dem Schürzengeschäft. Zuerst stellte er Blusen her, dann Röcke und später Mäntel und weitere Kleidungsstücke. So hat er die ganze Technologie der Bekleidungsindustrie nach St. Gallen gebracht. Diese Vision hat er ein Leben lang perfektioniert und umgesetzt.

Wie ist diese Vision entstanden?

Max Kriemler hat nach dem Krieg für grosse Label in Paris gearbeitet. Er hat in Lizenz Aufträge geholt und diese in St. Gallen konfektioniert. Bei den Näherinnen in Paris, so stelle ich mir das vor, hat er die unterschiedlichen Bekleidungstechnologien entdeckt. Dort hat er sich die Basis geschaffen, um so schöne Kleider herzustellen. In St. Gallen hatte er dafür gesorgt, dass seine Mitarbeiter entsprechend geschult wurden.

Der junge Max Kriemler hatte sich eigentlich ein anderes Leben vorgstellt, er wollte Konsul werden. Seiner Mutter zu liebe hat er Akris übernommen. Ueli Forster, Sie haben Max Kriemler erlebt, war es spürbar, dass Kriemler etwas machte, das er ursprünglich gar nicht wollte?

Nein, überhaupt nicht. In dem Moment, als Max Kriemler sich entschieden hatte, das Unternehmen zu führen, hatte er nur seine Vision mit Begeisterung und Passion verfolgt. Die alten Jugendträume spielten dann keine Rolle mehr.

Gespräch mit Wegbegleiter Ueli Forster

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