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Tötungsdelikt Kümmertshausen Der Monster-Prozess geht los

In Kreuzlingen hat am Montag einer der grössten und aufwendigsten Prozesse in der Thurgauer Strafprozess-Geschichte begonnen: 14 Männer stehen vor Gericht, verhandelt wird mehrere Wochen. Der schwerste Vorwurf: vorsätzliche Tötung.

Am 20. November 2010 wird ein 53-jähriger Mann in seiner Wohnung im thurgauischen Kümmertshausen von zwei Männern brutal überfallen. Seinen Hund setzen die beiden Angreifer mit Tränengas ausser Gefecht, den Mann selber knebeln und fesseln sie. Das Opfer erstickt. So steht es in der Anklageschrift.

In Machenschaften einer Bande geraten

Der Tod des Mannes wirft zunächst Rätsel auf. Später finden die Untersuchungsbehörden jedoch heraus, dass das Opfer in die Machenschaften einer kriminellen Organisation geraten ist: Eine Gruppe aus türkisch-kurdischen Kreisen, die Hunderte von Flüchtlingen und Heroin geschmuggelt haben soll.

Das Opfer ist durch einen Freund in die Machenschaften der Bande hineingezogen worden, wie es in der Anklageschrift weiter heisst. Weil sich der Bandenchef jedoch davor fürchtete, dass der Mann die Polizei informieren könnte, soll er den Auftrag gegeben haben, den 53-Jährigen umzubringen.

Aufwendiger Prozess

Angeklagt sind nebst dem Auftraggeber auch 13 weitere, angebliche Bandenmitglieder. Ihnen werden insgesamt 30 verschiedene Delikte zur Last gelegt. Aus organisatorischen Gründen ist der Prozess in 12 Verhandlungsblöcke aufgeteilt. Zum Prozessauftakt werden Vorfragen geklärt, das Tötungsdelikt selbst kommt erst im September zur Sprache. Die Urteilseröffnung ist für Ende November vorgesehen.

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