Die Axpo sei als Stromerzeugerin und -händlerin aufgrund des geöffneten Marktes nicht mehr für die Stromversorgung des Kantons verantwortlich, sagte Baudirektor Markus Kägi (SVP) am Mittwoch gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und die kommunalen Elektrizitätswerke können den Strom auf dem freien Markt beziehen. «Die Axpo-Beteiligung ist für die Versorgung des Kantons Zürich nicht mehr von strategischer Bedeutung.»
Kanton Zürich will Aktien behalten
Dennoch werde der seine Beteiligungen am Energieunternehmen nicht abstossen, betonte der Baudirektor Markus Kägi. «Wir stehen zur Axpo und gehen mit ihr den Weg, den sie jetzt eingeschlagen hat.» Der Kanton Zürich besitzt 36,75 Prozent der Axpo Holding AG. Rund die Hälfte davon hält er direkt, die andere Hälfte über die ihm gehörenden Elektrizitätswerke EKZ.
Aber Kägi selber sitzt künftig nicht mehr im Verwaltungsrat. Die neue Struktur der Axpo sieht vor, dass nicht wie bisher zwei Regierungsratsmitglieder sowie EKZ-Vertreter im Gremium einsitzen, sondern Fachpersonen. So sollen Rollen- und Interessenskonflikte behoben und der Axpo-Verwaltungsrat entpolitisiert werden.
Abgrenzung zu EKZ besser geregelt
«Es gibt keine Veranlassung mehr, die Axpo aus einer politischen Perspektive heraus mit Blick auf die Versorgungssicherheit zu steuern», sagte Kägi. Dennoch behalte der Kanton seinen Einfluss auf die Axpo, so Kägi: «Wir bestimmen, welche Person wir in den Verwaltungsrat der Axpo entsenden.»
Um die Konkurrenz zwischen Axpo und EKZ zu entschärfen, sieht die neue Eigentümerstrategie für die EKZ vor, dass sich diese auf die Bereiche Verteilnetz und Grundversorgung konzentrieren sollen. Als Abgrenzung zur Axpo sollen sie aber keinen weiteren Ausbau der Stromerzeugung und der Handelsaktivitäten vornehmen.
Zustimmung auch aus Schaffhausen
Ähnlich klingt es aus Schaffhausen. Die Reorganisation der Axpo sei im Interesse der Eigentümer, also der Kantone. Schaffhausen trage den Entscheid zur Neuausrichtung daher mit, heisst es vonseiten des Regierungsrates.
Im Gegensatz zu Zürich schliesst die Schaffhauser Regierung einen Verkauf seiner Axpo-Anteile jedoch nicht aus. Schaffhausen hält rund 8 Prozent der Axpo-Aktien.