- Das Zürcher Bezirksgericht hat den 49-jährigen Angeklagten zu 17 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
- Für die Richter war klar: Es war Mord. Die Tat sei geplant und besonders skrupellos gewesen, dafür sprächen alle Indizien.
- Der Mann hatte gestanden, die Prostituierte in einem Hotelzimmer im Luxushotel Dolder erwürgt zu haben. Er sitzt seit September 2014 im vorzeitigen Strafvollzug in der Pöschwies.
Die Vorgeschichte
14 Bundesordner füllt das Material über diesen spektakulären Fall. Ein ehemaliger Banker, damals wohnhaft in Küsnacht, glitt nach seiner Kündigung immer mehr ab. Er litt unter einer mittelschweren Depression und besuchte zeitweise täglich Bordelle. Bis zu 25'000 Franken im Monat gab er dafür aus.
Dabei ging es ihm um mehr als Sex. Zweimal entwickelte er Gefühle für eine Prostituierte. Ein erstes Mal wurde er im Jahr 2012 von einer Prostituierten zurückgewiesen, was den Mann damals stark getroffen hat.
Dann traf er in einem Dübendorfer Bordell eine neue Frau, in die er sich verliebte – das spätere Opfer. Der ehemalige Banker buchte die damals 25-Jährige regelmässig, es entstand eine Beziehung.
Die Tat
Im September 2014 lud der Mann die Prostituierte ins Luxushotel Dolder Grand ein für eine gemeinsame Nacht. Es war ein privates Treffen, lief also für einmal nicht über den Dübendorfer Club, in dem das Opfer angestellt war.
Dort kam es zu einem Streit zwischen den beiden und der Mann erwürgte die Prostituierte. Danach holte er aus seinem Auto in der Tiefgarage einen grossen Koffer, packte die Leiche in das Gepäckstück und versteckte die Tote über eine Woche in seinem Keller in einem Weinkühlschrank.
Das Motiv
Für den Staatsanwalt war klar, dass der Mann die Tat begangen hat aus Angst, die Prostituierte könnte ihn verlassen. Weil der ehemalige Banker noch immer ohne Anstellung war, gingen seine Ersparnisse zur Neige. Er fürchtete, die Frau könnte sich von ihm abwenden, wenn er sie nicht mehr bezahlen könne. Um dieser Zurückweisung zuvorzukommen, tötete er sie. Dieser Argumentation folgte das Gericht.