Mitte Januar 2019 wurde auf einem Parkplatz in Reconvilier im Berner Jura ein toter Säugling gefunden. Das Baby lag in einem Abfallsack und hatte bei der Geburt wahrscheinlich noch gelebt. Noch am Tag des Fundes nahm die Polizei die Mutter des toten Babys fest – so auch einen Mann aus ihrem Umfeld. Der Mann sass 11 Tage lang in Untersuchungshaft.
Mann ist unschuldig
Die Staatsanwaltsschaft Berner Jura Seeland meldet nun, dass der Mann nichts mit dem toten Baby zu tun hat. Er sass also unschuldig in Untersuchungshaft. Dafür wird er nun entschädigt, das Verfahren gegen ihn wird eingestellt. Wie viel Geld der Mann erhält, wollte der zuständige Staatsanwalt auf Anfrage nicht bekanntgeben. Der Mann erhalte aber neben der Entschädigung für die Untersuchungshaft auch noch eine solche für weitere Zwangsmassnahmen, wie zum Beispiel eine Hausdurchsuchung oder die Abnahme einer DNA-Probe.
Laut einem Bundesgerichtsurteil kann man pro Tag, an dem man unschuldig in Untersuchungshaft sitzt, 200 Franken erhalten.
Verfahren gegen Mutter läuft weiter
Der Vater des Babys wurde bereits Anfang 2019 ermittelt. Vom Strafverfahren war dieser nicht betroffen.
Die Ermittlungen zum Fall sind noch nicht abgeschlossen. Das Verfahren gegen die Mutter des toten Säuglings läuft weiter. Die Mutter war seinerzeit in eine Institution eingewiesen worden. Wo sie heute lebt, ist nicht bekannt. Nähere Angaben will die Staatsanwaltschaft machen, wenn sie Anklage erhebt.