Die Schilthornbahn hat guten Grund zum Feiern: 2017 wird sie 50-jährig und sie hat ihren mehrjährigen Masterplan umgesetzt. Dieser sah umfassende Sanierungsarbeiten aber auch den Bau neuer Attraktionen vor. Insgesamt hat die Aktiengesellschaft in den vergangenen Jahren rund 9 Millionen Franken investiert.
Mehr erleben am Berg
Entstanden sind in den letzten Jahren die neue Aussichtsplattform Skyline Walk auf der Mittelstation Birg oder der Felsensteg Thrill Walk. In die Felswand gehängt geht es unter den Füssen der Touristen hunderte Meter senkrecht in die Tiefe. Nervenkitzel und ein Adrenalinkick sollen dafür sorgen, dass die Touristen aus aller Welt die Reise auf das Schilthorn nicht so schnell vergessen.
Filmklassiker gepaart mit der Jungfrau
Oben auf dem Gipfel erwartet die Besucherinnen und Besucher zudem eine interaktive Bond World. Alles dreht sich um den Bond-Klassiker «Im Auftrag ihrer Majestät», der vor ziemlich genau 50 Jahren auf dem Schilthorn gedreht wurde.
Immer verrückter, immer schriller – so kann es in den Alpen nicht weitergehen.
Wird das einzigartige Alpenpanorama so zur Nebensächlichkeit? «Solche Bauten und Shows sind in den Alpen fehl am Platz», kritisiert Anita Wyss von der Alpenschutz-Organisation Mountain Wilderness. «Immer verrückter, immer schriller – so kann es in den Alpen nicht weitergehen.» Unter den Destinationen finde ein Wettrüsten auf Kosten der Natur statt, so Wyss weiter.
«Die Gäste suchen heute mehr als ein einzigartiges und unverfälschtes Panorama», entgegnet Martin Bachofner von BE! Tourismus und Direktor Gstaad Saanenland Tourismus.
Das Erlebnis muss echt und authentisch sein und zum Berg passen.
Zudem sei es kein neues Phänomen, den Touristen aus aller Welt in den Alpen ein unvergessliches Erlebnis bieten zu wollen. «Ist ein Gipfel oder ein Gebiet bereits erschlossen, ist es doch sinnvoll, diese Gebiete touristisch besser zu bewirtschaften.» Es sei jedoch eine schmale Gratwanderung: «Das Erlebnis muss echt und authentisch sein und zum Berg passen.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)