Interlaken Tourismus umwirbt Gäste aus arabischen Ländern: In einer neuen Broschüre mit 134 Seiten gibt es Tipps auf Englisch und Arabisch – für Ausflüge, Restaurants und Hotels samt Hinweisen zu Regeln in der Schweiz.
Kein Wunder, dass Interlaken arabischen Touristen den Hof macht: Sie bringen rund zehn Prozent der Übernachtungen – und Geld, sagt Renato Julier von Interlaken Tourismus: «Arabische Gäste geben 420 Franken pro Person und Tag aus, zusätzlich zur Übernachtung.» Zudem seien sie «pflegeleicht», sie interessierten sich für unsere Kultur und die hiesigen Regeln.
Bahnübergänge und private Parkplätze
Von den Schweizer Regeln müssen sie allerdings erst einmal erfahren, und darum enthält die neue Broschüre auch dazu einige Hinweise. Zum Beispiel, dass man bei Stau mit dem Auto nicht auf einem Bahnübergang stehen bleiben sollte. Warum ist das für diese Gäste offenbar nicht klar? Die Antwort kennt Emad Boutrous: Er ist Ägypter und Schweizer, seit acht Jahren wohnt er hier und betreut arabische Gäste in Interlaken. «Nicht in allen arabischen Ländern gibt es Eisenbahnen», erklärt er.
Arabische Touristen fragen mich oft, wo sie parkieren dürfen.
Dafür gibt es dort viele Autos und wohl auch mehr Platz zum Parkieren als in der Schweiz. Ein weiterer Tipp darum an die arabischen Touristen: Stellen Sie Ihr Auto nur auf offiziellen Parkplätzen ab, nicht auf privaten. «Arabische Touristen fragen mich oft, wo sie parkieren dürfen», sagt Emad Boutrous. «Sie verstehen kein Deutsch, manche auch kein Englisch.» Darum informiert er auf seiner Website Arab Service Interlaken auch mit Bildern. «Dann wissen sie, wie so ein Schild aussieht.»
Für arabische Gäste ist die Schweiz das Paradies auf Erden.
Mit der neuen Broschüre wollen Interlaken Tourismus und Emad Boutrous dafür sorgen, dass sich arabische Gäste in der Schweiz wohl fühlen – und sich auch an die hiesigen Regeln halten, weil sie sie kennen. Denn kommen dürften in Zukunft noch mehr Araberinnen und Araber. «Für sie ist die Schweiz sozusagen das Paradies auf Erden», sagt Emad Boutrous.