Die jungen Studentinnen und Studenten würden sich ihm mit anderen Fragen anvertrauen als ältere Menschen, sagt Müller. «Es sind grundsätzlichere Fragen. Zum Beispiel, wie soll und kann ich meinen Glauben in der modernen Welt leben?» In diesen Diskussionen würden sich auch ganz konkrete Fragen stellen: Ist der Gottesdienst am Sonntagmorgen noch eine adäquate Form oder müsste man nicht auch über modernere Formen nachdenken?
Helle und dunkle Momente
Luzius Müller möchte keine fixfertigen Antworten liefern, sondern zum Denken anregen. «Eine gute Predigt muss nicht alles zu Ende erklären. Es ist nicht meine Aufgabe alles auszudeuten und jedem eine klare Botschaft auf den Heimweg zu geben.» Während der Adventszeit versucht er sich in seinen Gottesdiensten zum Beispiel an die Frage heranzutasten, was für eine Person Jesus Christus war.
Die diesjährige Adventszeit war überschattet durch den Terror-Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Trotzdem sei bei Müller eine weihnächtliche Stimmung aufgekommen: «Die Ereignisse trüben zwar meine Stimmung. Aber gleichzeitig ist Weihnachten auch eine Zeit, während der sich das Helle und das Dunkle berühren.»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)