Sie gehört zu den ältesten olympischen Sportarten: das Sportschiessen. Vor zwei Wochen sorgte die 16-jährige Marion Obrist aus Oberentfelden nun in der Kategorie «Luftgewehr 10 Meter» für eine Überraschung. Sie gewann an den U21-Schweizermeisterschaften unerwartet die Goldmedaille.
«Ich qualifizierte mich als Achte und damit als Letzte für den Final. Ich rechnete mir keine grossen Chancen aus. Schliesslich waren die anderen Teilnehmerinnen älter und hatten mehr Erfahrung. Als ich nach der ersten Serie im Final dann aber Erste war, dachte ich, vielleicht liegt doch mehr drin. Jetzt gib einfach dein Bestes», so die Sportschützin.
Intensives Training mehrmals wöchentlich
Marion Obrist nimmt für ihren Erfolg einiges in Kauf. Sie trainiert nicht nur mehrmals pro Woche am Schiessstand, sondern auch zu Hause. Da beim Schiessen nicht die physische, sondern die mentale Kraft entscheidend sei, versuche sie die Schiessabläufe so oft wie möglich zu visualisieren. Dazu kämen Atem- und Entspannungsübungen.
Der Frühlingsanfang bringt für die junge Sportschützin grosse Veränderungen mit sich. Während sie in den kälteren Monaten in der Halle 10 Meter Luftgewehr schiesst, konzentriert sie sich im Frühling und Sommer auf 50 Meter Kleinkaliber. Dabei ist nicht nur die Distanz anders.
Sie muss sich auch auf eine andere Munition und andere Schiesspositionen einstellen. Marion Obrist ist aber zuversichtlich, auch in dieser Disziplin die Maximalpunktzahl zu erreichen. «Das Ziel ist eine 10 zu schiessen, ich versuche mich nun in den ersten Trainings im Bereich der 8. Das funktioniert schon ziemlich gut.»
Das nächste grosse Ziel wartet bereits im April in Schwadernau (Biel) auf Marion Obrist. Dort finden nämlich die Shooting Masters statt, an welchen sie sich für das Schweizer Nationalkader qualifizieren kann. Beweisen muss sie sich dort sowohl im 10 Meter Luftschiessen (stehend) als auch im 50 Meter Kleinkaliber (stehend, kniend und liegend).