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Triftbrücke im Gadmental «Der tödliche Felssturz war ein unglücklicher Zufall»

Am Samstag stürzten 25 Kubikmeter Fels auf einen Wanderweg. Kein ungewöhnliches Ereignis, sagt der Geologe.

Eine 45-jährige Wanderin und ihr Begleiter waren am Samstagvormittag im Bereich der Triftbrücke im Gadmental im Berner Oberland unterwegs, als sich ein Stück Fels aus der Wand löste und die Frau verschüttete. Trotz sofortiger Rettungsmassnahmen konnte die Wanderin aus dem Kanton Solothurn nur noch tot geborgen werden.

Berge sind stets in Bewegung

Der tödliche Felssturz habe nicht vorausgeahnt werden können, sagt Geologe UelI Gruner. Der Experte für Naturgefahren beurteilte den Steinschlag bei der Triftbrücke am Samstag vor Ort. «Der tödliche Felssturz war ein unglücklicher Zufall», so Gruner.

Solche Ereignisse kämen in den Bergen hunderte Male pro Jahr vor, das sei nichts Ungewöhnliches. Ausgelöst werden sie durch das Wechselspiel von Kälte, Wärme, Regen und Eis. Aufgetauter Permafrost habe in diesem Fall keine Rolle gespielt, denn der Unglücksort liegt auf 1800 Metern über Meer.

Ein Restrisiko bleibt immer.
Autor: Ueli Gruner Geologe und Experte für Naturgefahren

Aufgrund des grossen Gebiets sei eine flächendeckende Überwachung nicht möglich und auch nicht sinnvoll. «Wir machen aber mögliche Gefahrenzonen ausfindig und installieren Messpunkte», sagt Geologe Ueli Gruner. Der Fels am Unglücksort habe kompakt ausgesehen, man habe bei der letzten Überprüfung nicht von einer Gefahr ausgehen können. «Für alle Wandererinnen und Wanderer bleibt in den Bergen immer ein Restrisiko bestehen», so Gruner weiter.

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