Alpen in tiefen und mittleren Lagen betroffen: Nicht so stark mit der Trockenheit zu kämpfen haben die Älpler, die in hohen Lagen tätig sind. Sie können mit dem Vieh auf Wiesen ausweichen, die vorher noch nie beweidet wurden und entsprechend mehr Gras haben. In den tiefen und mittleren Lagen sieht die Situation weniger gut aus, so Thomas Roffler, Präsident des Bündner Bauernverbands.
Drei Hauptprobleme: Das Wasser wird knapp. Viele Brunnen im Weidegebiet führen nicht mehr genügend Wasser. Zudem wächst das Gras kaum noch und ist auch qualitativ eher schlecht, weil es zu trocken ist.
Zweiter Schnitt fällt aus: Auf vielen Alpen musste auf den zweiten Heuschnitt verzichtet werden. Deshalb könnte das Futter für das Winterhalbjahr knapp werden. In dem Fall haben die Landwirte gemäss Roffler zwei Möglichkeiten: «Sie können Futter einkaufen oder müssen den Viehbestand reduzieren.»
Hoffnung auf den Regen: Sollte auch die zweite Julihälfte deutlich zu trocken ausfallen, verschärft sich die Situation. Dann könnte es sein, dass gewisse Alpen früher entladen werden als üblich. Der Juli ist eigentlich der Monat, in dem das Pflanzenwachstum den Höchststand erreicht. Deshalb ist Trockenheit im Juli besonders Heikel, sagt Roffler.