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Trockenheit und Wassermangel Mais und Zuckerrüben im Stresstest

Seit einem Monat ist kein Regen mehr gefallen. Die Felder trocknen aus, es herrscht Waldbrandgefahr.

Das Getreide hat zwar schon Wurzeln geschlagen, die tief genug gehen. Sie finden noch genügend Feuchtigkeit, sagt Martin Bärtschi vom Landwirtschaftszentrum Strickhof. Problematisch werde es aber für diejenigen Pflanzen, die neu angesät wurden: Zuckerrüben, Sonnenblumen, Mais.

Nicht nur die Felder könnten Regen gebrauchen, auch die Wälder sind ausgetrocknet. Der Schaffhauser Kantons-Forstmeister Bruno Schmid rät darum davon ab, im Wald ein Feuer zu machen. Und noch etwas macht ihm Sorgen: der Borkenkäfer. «Wenn es warm und trocken ist, kommt ihm das zugute, wir haben grosse Bedenken, dass er viele gesunde Bäume befällt», erklärt Bruno Schmid.

Zürcher Fische in Not

Der viel zu warme Frühling trocknet erste Bäche aus. Die Zürcher Behörden haben daher seit einigen Tagen mit der Notabfischung begonnen. Im Zürcher Oberland holen Mitarbeiter der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung Fische aus der Töss, um sie weiter flussabwärts wieder einzusetzen – dort also, wo das Wasser tief genug ist. Es sei nicht das erste Mal, dass man bereits im April Notabfischungen mache, sagt Amtsleiter Urs Philipp auf Anfrage des «SRF Regionaljournals». Liege in mittleren Berglagen nur noch wenig Schnee und regne es zudem nicht, sinke der Wasserpegel schnell.

Kritisch werde es als erstes stets im oberen Tösstal, zuerst in Abschnitten des Hauptflusses, dann in den Nebenbächen bis hinunter gegen Winterthur. «Das können mal 500 Meter, mal zwei oder drei Kilometer sein, die wir abfischen, manchmal ein paar Dutzend Fische, manchmal ein paar Hundert», sagt Philipp. Er hofft nun, dass irgendwann Regen fällt und sich die Situation nicht weiter zuspitzt – etwa wie im Hitzesommer vor zwei Jahren, als trotz intensiver Abfischung viele Zürcher Fische kläglich verendeten.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 15.04.2020; 06:30 Uhr ; 

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