«Die Latin-Musik war schon immer meine ganz grosse Leidenschaft», erzählt Christian Beck. Über zehn Jahre lang war er Munotwächter in Schaffhausen, läutete jeden Abend um neun Uhr die berühmte Glocke von Hand. Seit über einem Jahr ist er pensioniert. Nun kehrt Christian Beck am 30. Juni zur grossen Salsaparty auf der Munotzinne an seine alte Wirkungsstätte zurück; als Musiker.
Seit einigen Jahren schon spielt der 66-jährige Beck nämlich in der Band Salsongoza , eine Formation des kubanischen Sängers und Tänzers David Robertson, der seit 14 Jahren in Schaffhausen lebt und arbeitet.
Zuerst den Bass gehört
Dazu gestossen ist Christian Beck zufällig: «Ich war auf der Zinne gerade mit Putzarbeiten beschäftigt als ich aus der Unterstadt den dumpfen Bass einer Salsaband hörte und für mich dachte, das tönt jetzt aber richtig gut.» Beck ging hin, um nachzuschauen, wer denn da spielt: Es war die damals noch neue Band Salsongoza, die gerade einen Auftritt an einem Fest hatte.
Christian Beck spielte schon früher in den ersten Salsabands, die es in der Schweiz überhaupt gab. Das Congaspiel hatte er sich selbst beigebracht. Er organisierte in den siebziger Jahren zudem Latin-Partys in der Roten Fabrik und im Volkshaus Zürich. «Ich bin so was wie ein Urgestein der Zürcher Salsaszene», sagt Beck. Mit der lateinamerikanischen Musik kam er erstmals in jungen Jahren in Mexiko in Berührung.
Salsaszene im Aufwind
Ihn freut es, dass die Salsaszene nun auch in Schaffhausen aufblüht. Die Latin-Tanzschulen finden regen Zulauf und immer mehr Lokale veranstalten spezielle Latin-Abende. «Ich spüre es in meinen Knochen», meint Beck und lacht. «Da kommt was, und da wollen wir dabei sein.»