Fast 35 Prozent seiner Staatsausgaben gibt der Kanton Freiburg für Bildung aus – soviel wie kein anderer Kanton. Trotzdem haben rund 30 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner keine Berufsbildung. Ein Grund sei, dass die Statistik auch ältere Leute erfasse: «Vor 60 Jahren war die Berufslehre seltener», erklärt Christophe Nydegger, Chef des kantonalen Amtes für Berufsbildung.
Wir müssen Abendkurse anbieten.
Komme hinzu, dass es in Freiburg viele schlecht ausgebildete Migranten gibt, sagt Nydegger: «Die Leute kamen in den 1960 Jahren ohne Fachausweis hierher». Früher seien es Spanier und Italiener gewesen, heute Portugiesen. Sie arbeiteten in der Baubranche oder der Landwirtschaft, so Nydegger. Für diese Leute brauche es ein Weiterbildungsangebot: «Wir müssen Abendkurse anbieten.»
Junge Ausländer ohne Berufsbildung
Sorgen machen Freiburg aber weniger die älteren als die jungen Migranten. Bei den unter 25-Jährigen gibt es je nach Herkunft grosse Unterschiede.
Eine Berufsbildung haben:
- 96,4 Prozent der Schweizer
- 85,7 Prozent der in der Schweiz geborenen Ausländer
- 70,9 Prozent der im Ausland geborenen Ausländer
Freiburg will klären, weshalb das so ist. Eine Ausbildung sei wichtig. «Die Leute sind so besser integriert», erklärt Christophe Nydegger.