Für viele wohl längst vergessen, wird das Gewitter vom 20. Juni 2019 den Verantwortlichen des Basler Kunstmuseums lange in Erinnerung bleiben. In der Abteilung Gegenwart und im Hauptbau drang Wasser in die Gebäude ein. In der Abteilung Gegenwart regnete es regelrecht Bindfäden und zwar im Gebäude, aber auch im Hauptgebäude rann Wasser hinter einem Chagall-Bild die Wand herunter. Nur Dank eines aufmerksamen Mitarbeiters des Besucherdienstes konnte Schlimmeres verhindert werden: Er entdeckte das Wasser und schlug Alarm. Sofort wurden alle Bilder abgehängt, in Sicherheit gebracht und der Saal geschlossen.
Mittlerweile hat das Museum getestet, weshalb Wasser eindringen konnte und herausgefunden, dass im Museum für Gegenwartskunst eine verstopfte Leitung und ein defekter Überlauf zum Wasserschaden führt. Im Hauptbau war schlicht und einfach das Dach nicht dicht, sagt Matthias Schwarz vom Basler Kunstmuseum.
Was aber wäre passiert, wenn der Platzregen in der Nacht oder am Wochenende niedergegangen wäre, wenn das Museum nicht voller Besucherinnen und Angestellter ist und nur gerade eine Nachtwache patrouilliert? Auch dann setzt man beim Kunstmuseum auf aufmerksame Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Andere Museen in ähnlicher Grössenordnung setzen auch auf Technik, auf Wassermelder, die Alarm schlagen, wenn Wasser eindringt.
Landesmuseum setzt auf Wassermelder
Beim Schweizerischen Nationalmuseum, zu dem auch das Landesmuseum in Zürich gehört, hat man schon vor mehr als zehn Jahren nach einer Risikoanalyse an neuralgischen Orten Wassermelder installiert. Wasser sei nämlich genau so ein Risiko für Kunstwerke wie Feuer, sagt Markus Leuthard, der Sicherheitsverantwortliche und stellvertretende Direktor des Landesmuseums. «Man kann nicht davon ausgehen, dass genau dann, wenn ein Platzregen niedergeht, jemand im Museum ist und eindringendes Wasser melden kann. Das kann ja auch in der Nacht oder am Wochenende passieren», sagt er.
Kein neues Alarmsystem im Kunstmuseum
Trotz des Zwischenfalls im Juni will man beim Basler Kunstmuseum vorerst nicht auf Wassermelder setzen. «Wir gehen davon aus, dass beide Dächer jetzt dicht sind und dieser Fall nicht mehr eintreten kann», sagt Matthias Schwarz vom Kunstmuseum. Zudem wolle man in Zukunft die Wetterprognosen ganz genau verfolgen, in der Hoffnung, dass auch beim nächsten Platzregen Angestellte wieder genau so aufmerksam sind wie Ende Juni.
(SRF1, Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)