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Trotz Kritik der Partei Mauro Tuena hält an SVP-Parteivorsitz fest

Nach der Wahlniederlage kritisiert Albert Rösti die Zürcher SVP in deutlichen Worten. Mauro Tuena nimmt Stellung.

Die Kritik des Parteipräsidenten

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Nachdem die Stadtzürcher SVP am 4. März den Einzug in den Stadtrat wieder verpasst hat und im Parlament auf 13, 4 Prozent abgesackt ist, kritisiert Albert Rösti im «Blick»: «Wir haben in den Städten oft nicht genügend gutes Personal. Um eine Wahl zu gewinnen, braucht es bekannte und profilierte Köpfe». Die NZZ bezeichnet diese Kritik als «Strafpredigt» von Albert Rösti. Die Aussagen seien ein öffentlicher Rüffel an die Adresse des Stadtzürcher Parteipräsidenten Mauro Tuena.

SRF News: Wie fühlt sich das an, wenn man öffentlich vom eigenen Parteipräsidenten so kritisiert wird?

Mauro Tuena: Albert Rösti erwähnt mich nicht explizit. Er sagt völlig zu recht, dass wir in grossen Städten wie Zürich Probleme haben. Wir haben an Wähleranteil verloren. Aber im Hinblick auf die kommenden Kantonsratswahlen von 2019 arbeiten wir daran, und wollen verhindern, dass sich eine solche Niederlage wiederholt.

Ein Politiker im Anzug telefoniert am Fenster und blickt nach aussen
Legende: SVP-Parteipräsident Albert Rösti hat nach der Wahlniederlage in Zürich viel Gesprächsbedarf nach innen und nach aussen. Keystone

Die Personalprobleme der SVP in der Stadt Zürich sind aber nicht neu. Warum konnten Sie das im Hinblick auf die Stadtrats- und Gemeinderatswahlen nicht korrigieren?

Albert Rösti fordert ja, dass wir bekannte und profilierte Köpfe aufstellen. Aber diese Leute müssen ja auch ein Exekutivamt wollen. Ich kann ja niemanden zur Kandidatur zwingen! Wir pflegen in unserer Partei ein Milizsystem. Viele Parteimitglieder haben Familie und sind nicht bereit, am Wochenende stundenlang bei Standaktionen mitzumachen. Es ist schwieriger geworden, dafür Leute zu gewinnen. Aber wir sind jetzt dran und versuchen unseren Mitgliedern klar zu machen, wieder vermehrt auf der Strasse präsent zu sein.

Die NZZ schreibt, die Aussagen von Albert Rösti seien eine «eiskalte Ohrfeige» für Sie. Werden Sie sich nach dieser öffentlichen Rüge bei der Generalversammlung Mitte Mai wieder zur Wahl stellen als Stadtparteipräsident?

Auf jeden Fall. Wenn jetzt allerdings ein Parteikollege sagen würde, er habe die Energie und neue Ideen, dann will ich niemandem im Wege stehen. Aber ich bin bereit diesen Karren bis zu den nächsten Wahlen zu ziehen und möchte mein Amt weiterführen.

Das Gespräch führte David Vogel

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