Am Montag hat der Bundesrat erste Lockerungen bewilligt. Neben Coiffeur-Salons oder Physiotherapeuten dürfen nun auch Spitäler wieder alle Eingriffe durchführen. Darunter fallen auch geplante Eingriffe, die keine Notfälle sind. Wegen der Corona-Krise waren diese bislang verboten. Trotz der Lockerungen bleiben viele in der Region Basel den Spitälern aber weiterhin fern und warten damit, sich behandeln zu lassen.
Angst vor Ansteckung im Spital?
Beispiel Claraspital: Spitaldirektor Peter Eichenberger sagt: «Die Patienten rennen uns nicht die Türen ein. Wir beobachten bei den Leuten eine gewisse Zurückhaltung, auch Ängste.» Das Claraspital sei deshalb bei Weitem noch nicht ausgelastet. Rund ein Viertel der Klinik sei noch leer, sagt Eichenberger.
Das ist deshalb besonders viel, weil das Spital auch zur grössten Krisenzeit immer zu 60 Prozent ausgelastet war mit Patientinnen und Patienten, die ihren Eingriff nicht verschieben konnten. Anders gesagt: Von den Plätzen, die das Claraspital normalerweise mit Patientinnen und Patienten füllt, die nicht notfallmässig ins Spital müssen, ist bis jetzt erst ein gutes Drittel wieder belegt.
Es besteht kein Risiko, sich im Spital anzustecken.
Vermutlich fürchten sich viele Leute vor einer Ansteckung mit Covid-19 im Spital, sagt Eichenberger. Diese Angst sei aber unbegründet: «Es besteht kein Risiko, sich im Spital anzustecken. Die Angst ist unbegründet.» Der Spitaldirektor warnt davor, Behandlungen hinauszuzögern. Wenn gewisse Eingriffe zu lange nicht gemacht werden, könnten sich die Probleme verschärfen.
Auch Unispital hat leere Betten
Es sind aber nicht nur die Privatspitäler, die nicht ausgelastet sind. Auch beim Basler Unispital sind rund 20 Prozent der Betten leer. Das sei aber auch ein bewusster Entscheid, sagt Spital-Sprecher Nicolas Drechsler: «Wir wollen einen Spielraum haben, falls die Corona-Fälle wieder zunehmen sollten.»