Fritz Fahrni ist Lastwagenchauffer, und er hat keines der 25 Trucker- und Countryfestivals in Interlaken verpasst. Jedes Mal war er mit seinem Gefährt dabei. «Ich habe ein spezielles Verhältnis zu meinem Lastwagen, schaue vielleicht ein bisschen besser zu ihm als andere.» Diese Liebe geht weit, er geht sogar samstags in die Garage und putzt sein Fahrzeug.
Am Trucker- und Countryfestival trifft er Berufskollegen. Dass das Festival unterdessen ein kommerzieller Anlass ist mit Westerndorf, grossen Biermarken und Live-Konzerten, habe er auch beobachtet. «Aber wir Chauffeure bleiben jeweils etwas unter uns.»
Markant gewachsen
Sie bleiben unter sich, aber sie werden immer zahlreicher. Seit der Gründung 1994 ist die Zahl der Trucks, die sich in Interlaken auf der Truck-Meile aufreihen, gewachsen. «Beim ersten Fest kamen 120 Trucks, heute sind es 1400», sagt Iris Huggler. Die Mitveranstalterin ist seit der ersten Stunde dabei. «Es ist heute ein Grossanlass mit Riesenrad und Millionenbudget.»
Über 50'000 Besucherinnen und Besucher kommen an das Fest. Zutritte mussten auch schon mal beschränkt werden – mit der Folge, dass Tickets gefälscht wurden. Dass das Festival zum kommerziellen Grossanlass gewachsen ist, macht die Veranstalterin stolz. Sie weiss aber auch: Nicht alle goutieren das: «Es gibt schon Chauffeure, die mir sagen, es sei früher schöner gewesen.»