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Tunnelkino Oberdorf Das längste Kino der Welt ist 3.7 Kilometer lang

Vor 20 Jahren hatte der Bahnhofsvorstand von Gänsbrunnen eine Idee: Man könnte die 3.7 Kilometer lange Weissenstein-Tunnelstrecke als Tunnelkino nutzen. Die ziemlich verrückte Idee kam gut an. Heute – 20 Jahre später – gibt es das Tunnelkino immer noch.

Erstmals sei das Tunnelkino anlässlich eines Fests zur Rettung des Weissensteintunnels veranstaltet worden, sagt Charly Zimmermann, Präsident des Vereins Tunnelkino. Damals wie heute gehe es dem Verein darum, den Weissensteintunnel bekannt zu machen und damit dessen Erhalt zu sichern.

Eisenbahnwaggon
Legende: In diesem Waggon gibt es einen Apéro. SRF / Alex Moser

Im Verein sind hauptsächlich Bähnler aktiv. Deshalb steht die Bahn bei diesem Kinoerlebnis auch im Vordergrund. Die Fahrt beginnt in der Regel in Oberdorf. Dort besteigt man einen Triebwagen aus den 40er-Jahren und fährt in den hinteren Drittel des Weissensteintunnels ein. Dort hält der Zug an.

Die Passagiere erhalten ein Glas mit Sirup oder Absinth und begeben sich in den Tunnel. Dort hat es eine Quelle, deren Wasser getrunken werden kann. Zu jeder Tunnel-Kinofahrt gehört nämlich auch ein kleiner Apéro und eine Tunnelbesichtigung.

Tunnel
Legende: Im Weissensteintunnel ist es stockdunkel. Ideal für ein Kino. SRF / Alex Moser

Bevor der nächste Zug nach Fahrplan durch den Tunnel rollt, müssen die Kinogäste mit ihrem alten Triebwagen die Röhre verlassen. In Gänsbrunnen wechseln die Fahrgäste dann in den hinteren Teil des Zugs. Hierbei handelt es sich um einen offenen Güterwagen, der mit einer Filmleinwand bestückt ist. Eingehüllt in Wolldecken geht es schliesslich zurück Richtung Oberdorf.

Leute sitzen im Zug
Legende: Blick auf die Leinwand im offenen Eisenbahnwaggon. SRF / Alex Moser

Kaum im Tunnel angekommen, beginnt der Film. Es ist laut, kühl, windig und es riecht nach Tunnel. Gezeigt wird jeweils einer von vier selbstproduzierten Kurzfilmen. Pünktlich zum Filmende kommt der Zug schliesslich wieder in Oberdorf an.

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