Geografisch bilden die Gemeinden rund um den Napf zwar eine Einheit, ansonsten trennt sie aber einiges: Sie gehören zu zwei verschiedenen Kantonen – Luzern oder Bern – und gleich auch noch zu vier verschiedenen Tourismusorganisationen. Dabei bestünde gerade im Tourismus einiges an Potenzial. Fünf Gemeinden wollen dieses Potenzial nun besser nutzen und dazu einen Verein gründen.
Kaum Kontakt mit den Nachbarn «ännet dem Napf»
Ins Leben gerufen wurde das Projekt «Napfbergerland» bereits vor rund zwei Jahren von den Gemeindepräsidenten der drei Luzerner Napfgemeinden Hergiswil, Luthern und Romoos, sowie ihren Amtskollegen aus dem Bernischen Sumiswald und Trub. Sie erhielten daraufhin 30'000 Franken Bundesgeld aus dem Topf der neuen Regionalpolitik (NRP).
Laut Projektleiter Jürg Inderbitzin haben die Gemeinden die Zeit seither genutzt, um eine gemeinsame Vorstellung darüber zu erarbeiten, in welche Richtung sich die Napfregion entwickeln solle. Das war neu: Die Gemeinden hätten bis dahin mit den Nachbarn «ännet dem Napf» nur wenig Kontakt gehabt. Dabei stünden sie punkto Abwanderung, Verkehr oder dem Landgasthofsterben vor ähnlichen Herausforderungen.
Verein soll Projekte ausarbeiten
Als nächster Schritt steht am 17. Oktober nun die Gründung eines Vereins bevor, dem weitere Gemeinden aus beiden Kantonen angehören sollen. Dieser soll dann Träger von Projekten sein, die wiederum von einer Geschäftsstelle koordiniert und ausgearbeitet werden.
Inhaltlich gehe es dabei um die Identität der Dörfer, Perspektiven für Bauernhöfe, raumplanerische Bedingungen sowie Tourismus und Mobilität im Napfgebiet. Die ersten Projekte sollen noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden. Geplant ist zudem eine jährlich stattfindende Napfkonferenz, die den Zusammenhalt des Napfbergerlands stärken und eine schweizweite Ausstrahlung haben soll.