Knapp 500 Objekte – und damit etwa jede sechste Ferienwohnung – stehen im Walliser Tourismusort zum Verkauf, schätzen Immobilienmakler. Eine genaue Zahl ist schwer zu eruieren, weil Statistiken fehlen.
Klar ist: In Leukerbad sind bereits seit einigen Jahren weit mehr Zweitwohnungen auf dem Markt, als verkauft werden können.
Ein Generationenwechsel
Grund dafür sei in den meisten Fällen der Generationenwechsel, beobachtet Immobilienmakler Elmar Mathieu. Er hat viele Kunden, welche ihre Wohnung altershalber nicht mehr nutzen können.
Die jungen Besitzer hätten oft wenig Interesse an einer Wohnung in den Walliser Bergen, sagt Mathieu. Viele würden deshalb verkaufen, auch wenn die Preise in den letzten Jahren eingebrochen seien.
Wer heute verkauft, verliert viel Geld.
Eine Wohnung in Leukerbad sei heute etwa 20 Prozent weniger wert als noch vor zehn Jahren, schätzt der Immobilienexperte. Die tiefen Verkaufspreise ändern jedoch nichts daran, dass viele verkaufen wollen.
Reiseverhalten hat sich geändert
Die meisten Leute hätten keine Lust mehr, immer wieder am selben Ort Ferien zu verbringen, beobachtet Tourismusdirektorin Mäggy Stark. Deshalb würden sie sich den Kauf oder die Übernahme einer Wohnung besonders gut überlegen. Das Phänomen sei weit herum bekannt.
Das Problem betrifft viele Destinationen in den Schweizer Alpen.
Lösungsansätze sind nicht einfach zu finden. Die Gemeinde Leukerbad setzt nun Hoffnungen auf ein Pilotprojekt, dass sich noch in der Abklärungsphase befindet: Eine Gesellschaft soll die renovationsbedürftigen Wohnungen aus den Siebziger- und Achtzigerjahren übernehmen.
In einem zweiten Schritt werden diese renoviert und dann professionell vermietet. Nach einigen Jahren kann der Besitzer entscheiden, ob er die Wohnung wieder selbst nutzen möchte. In diesem Fall wird ein Betrag für die Renovationsarbeiten fällig.