Zwei Männer haben gegen 10 Uhr das Juweliergeschäft Bucherer an der Zürcher Bahnhofstrasse überfallen. Dabei sei es zu einer heiklen Situation gekommen, wie Marco Cortesi, Sprecher der Zürcher Stadtpolizei, gegenüber Radio SRF sagt: «Die Täter haben plötzlich Waffen gezückt und das Personal sowie Kunden bedroht.»
Die Bijouterie befindet sich derzeit im ersten Stock eines provisorischen Anbaus, der über eine Aussentreppe erreichbar ist. Nachdem die Täter unter Waffengewalt Uhren im Wert von mehr als hunderttausend Franken erbeutet hatten, flohen sie über diese Treppe in Richtung Pelikanstrasse.
Neue Fahndungstaktik führte zum Erfolg
Die Polizei löste sofort eine Grossfahndung nach den Tätern aus. Einzelne Strassen in der Zürcher Innenstadt wurden zwischenzeitlich gesperrt. Bewaffnete Stadt- und Kantonspolizisten kontrollierten Autos und Passanten.
Dabei wandten die Polizisten ein neues Überfallskonzept an. Man sei nicht mehr direkt zur Bijouterie gerast, erläutert Marco Cortesi diesen Ansatz: «Wir besetzen strategisch wichtige Punkte in der Umgebung. Dadurch müssen die Flüchtenden umdenken und ihren Fluchtplan ändern.» Was beispielsweise dazu führe, dass sie ihr Fluchtauto stehen lassen und zu Fuss weiter müssten. Dadurch würden sich viele Täter auffällig verhalten.
Pistole in der Hose
Genau das ist offenbar nach dem Überfall auf die Bijouterie passiert. Denn schon nach wenigen Stunden ging der Stadtpolizei einer der Flüchtigen ins Netz. Ein 25-jähriger Mann wurde festgenommen – mit einer Pistole in der Hose und einem Teil der gestohlenen Uhren in einer Tasche.
Dass der Räuber nach derart kurzer Zeit festgenommen werden konnte, sei kein Zufall, so Cortesi, sondern eine Bestätigung, dass das neue Überfallskonzept funktioniere.
Allerdings ist der zweite Täter immer noch flüchtig. Er wurde international zur Fahndung ausgeschrieben.