Der 40-jährige Mann* hat wegen der Corona-Krise seinen Job verloren. Damit nicht genug, wartet er bereits seit dem 1. Juli auf die Auszahlung seiner Erwerbslosenentschädigung. «Seit zwei Monaten ist nichts passiert», sagt er am Telefon. Kein Brief, keine Auszahlung. «Ich finde das fragwürdig und unzuverlässig.» Zwar könne er bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dass das Amt überlastet sei. Aber trotzdem: «Ich kann mir vorstellen, dass dies für jemanden sehr schnell problematisch wird, wenn er darauf angewiesen ist.» Er habe zum Glück Reserven und einen Zwischenverdienst.
Eine Verzögerung kann sehr schnell problematisch werden.
Auf Anfrage des «Regionaljournals» heisst es beim Amt für Wirtschaft und Arbeit beim Kanton Zürich, dass es Probleme gebe: «Die Arbeitsbelastung ist wegen der gestiegenen Arbeitslosigkeit hoch», erklärt Sprecherin Irène Tschopp. Zwar habe man die personellen Ressourcen schnell angepasst, aber: «Die Leute sind nicht von heute auf morgen verfügbar.» Wie viele Arbeitslose betroffen sind, könne das Amt systembedingt «nicht auf Knopfdruck» sagen. Verzögerungen seien aber rechtlich möglich.
Wir können keine Angaben machen, wie viele Personen betroffen sind.
Beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO heisst es lediglich: «Die Kasse zahlt die Arbeitslosenentschädigung in der Regel monatlich.» Betroffenen hilft dies kaum weiter.