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Überraschende Nomination Grüne setzen Lea Steinle auf Nationalratsliste

Die Grossrätin entschied sich spontan für eine Kandidatur. Alt Regierungsrat Guy Morin nahm sich selber aus dem Rennen.

Es war ein Abend der Überraschungen. Das sah auch der Präsident der Grünen Basel-Stadt, Harald Friedl, so. «Vom Ergebnis bin ich überrascht, das kann man so sagen», sagte er nach der Nominationsveranstaltung.

Spontane Kandidatur

Die Grünen mussten sich für zwei Kandidaten entscheiden, die helfen sollen, den Sitz von Sibel Arslan zu sichern. Eigentlich vorgesehen wäre, dass sich die Grünen zwischen dem langjährigen Grossrat Thomas Grossenbacher, Eva Strub und dem Grünen-Geschäftsführer Oliver Thommen entscheiden müssen. Steinle entschied sich allerdings spontan für eine Kandidatur.

«Die Ereignisse in den letzten Wochen haben mich dazu bewogen. Sie haben mich dazu gezwungen, meine Stimme zu finden», so Steinle, die damit das sogenannte «Babygate» anspricht. Sie erschien mit ihrem Baby im Tragetuch im Saal des Grossen Rates um abzustimmen und wurde daraufhin des Saales verwiesen. Das sorgte schweizweit für Schlagzeilen.

Junge Generation statt bekannte Namen

Ihre Kandidatur kam bei den Grünen gut an - mit 30 Stimmen erzielte sie das beste Resultat. Auf dem zweiten Platz landete aber nicht etwa Thomas Grossenbacher, sondern der eher unbekannte Oliver Thommen. Grossenbacher ist somit aus dem Rennen und nicht auf der Nationalratsliste. «Es war wohl ein Entscheid für die Jungen», mutmasste er nach der Wahl. Fraglich ist, ob diese Taktik aufgeht. Die Grünen sind auf Stimmen aus verschiedenen Lagern angewiesen, wenn sie den Sitz von Sibel Arslan verteidigen wollen.

Ganz aus dem Rennen nahm sich alt Regierungsrat Guy Morin, der schon vor Wochen publik machte, dass er gerne auf die Liste möchte. Der Vorstand entschied sich allerdings gegen eine Empfehlung für Morin. Dieser zog seine Kandidatur daraufhin zurück. «Gerne hätte ich geholfen, den Sitz zu verteidigen», sagte er in einem persönlichen Statement, «aber ich muss den Entscheid des Vorstands akzeptieren.» Interviews wollte er danach keine mehr geben. Das Thema sei für ihn erledigt.

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